Studienzusammenfassung zur nachhaltigen Geschirrauswahl

Eine Übersicht mit allen veröffentlichten Studien, (Hygiene)-Leitfäden, Merkblättern, Empfehlungen und Entscheidungshilfen mit Bezug zur Auswahl von nachhaltigem Geschirr (für Großveranstaltungen) finden Sie hier (kein Anspruch auf Vollständigkeit). Der Inhalt der Beiträge wird kurz zusammengefasst aber nicht bewertet! Für Inhalte der aufgelisteten Beiträge ist ausschließlich deren Autor:in verantwortlich.

UPDATE vom 17. April 2024

Linksammlung im Zusammenhang mit Leitfäden zu Mehrweg und Verpackungsabfallvermeidung (Stand: April 2024). Die Beratung- und Vernetzungsstelle Verpackungsreduktion in Brandenburg (BVVB) hat eine Linksammlung mit hilfreichen Leitfäden zur den Themen Mehrweg und Verpackungsabfallvermeidung erstellt. Dabei werden Aspekte wie Hygiene, Mehrweg-Poolsysteme oder Abfallvermeidung adressiert (Linksammlung, BVVB Brandenburg, 2024).

Untersuchung zur Wahrnehmung und dem Verhalten von Verbrauchern gegenüber wiederverwendbaren Verpackungssystemen. Mehrwegverpackungssysteme können den Abfall von Einwegverpackungen erheblich reduzieren. Allerdings ist das Wissen über die Akzeptanz dieser Art von Verpackungen durch Verbraucher:innen kaum untersucht. In der vorliegenden Studie wurden Interviews mit Verbraucher:innen (n=27) durchgeführt, die Mehrwegsysteme nutzen. Zusätzlich zu den Interviews wurden telefonische Folgebefragungen durchgeführt, um das weitere Handling mit den Mehrwegverpackungen dokumentieren zu können. Die Studie untersucht zudem, welche Faktoren die Nutzung von Mehrwegverpackungen durch Verbraucher:innen beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher:innen einer Nutzung von Mehrwegverpackungen zur Reduzierung von Verpackungsmüll zwar generell positiv gegenüberstehen, aber auch Bedenken äußern, z. B. in Bezug auf Produktqualität, Lebensmittelsicherheit, möglichen Mehrkosten oder Nutzen für die Umwelt  (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2023).

Parametrische Modellierung der Ökobilanz von Mehrweg- und Einweg-Behältern für die Gastronomie. Die Verwendung von Einwegverpackungen erzeugt jedes Jahr Millionen Tonnen Plastikmüll. Um diesem Problem entgegenzuwirken, untersuchte diese Studie in Ann Arbor, Michigan, die Umweltauswirkungen und Kosten eines wiederverwendbaren Behältersystems für Takeout-Restaurants. Das Modell berücksichtigt das Kundenverhalten und zeigt, dass unter normalen Bedingungen der wiederverwendbare Behälter geringere Umweltauswirkungen hat als Einwegverpackungen. Allerdings steigen die Auswirkungen, wenn Kund*innen zusätzliche Fahrten für die Rückgabe der Behälter unternehmen oder übermäßiges Waschen zu Hause praktizieren. Es wird betont, dass die Effektivität eines wiederverwendbaren Systems vom Kund*innenverhalten abhängt  (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2023).

Kosten-Nutzen-Analyse der Verwendung wiederverwendbarer Essensbehälter zum Mitnehmen: Eine Fallstudie auf dem Campus in China. Die Förderung von wiederverwendbaren Takeaway-Behältern in der Takeaway-Industrie kann dazu beitragen, die Umweltauswirkungen von Einwegplastik zu reduzieren. Diese Studie untersucht die Herausforderungen bei der Einführung dieses neuen Geschäftsmodells, indem sie die wirtschaftlichen Kosten und Vorteile aus der Sicht der Beteiligten bewertet. Anhand eines Pilotprojekts an einer Universität in Guangdong wurde festgestellt, dass die Verwendung von Mehrweg sich auf die verschiedenen Stakeholder unterschiedlich finanziell auswirkt. Demnach haben Verbraucher in einem Zeitraum von 2020 bis 2025 einen positiven Gesamtnutzen von umgerechnet 4700 €. Im Gegensatz dazu verzeichnen das Verpackungsunternehmen, die Universität und das Restaurant unter den aktuellen Bedingungen negative Gesamtnutzen. Die Sensitivitätsanalyse zeigt jedoch, dass durch Anpassungen bei Preisen und Standorten für das Recycling alle Beteiligten einen positiven Gesamtnutzen erzielen könnten  (Artikel, Environmental Science and Pollution Research 2023).

Mehrweg in der Gastronomie – Anforderungen von Konsument:innen an die Ausgestaltung eines Mehrwegsystems. Der Bericht untersucht die Auswirkungen der Mehrweg-Angebotspflicht in der Gastronomie. Laut einer Online-Befragung bevorzugen 85% Mehrwegverpackungen, vor allem aufgrund von Recyclingfähigkeit und Rückgabemöglichkeiten. Pfandhöhe und zeitlicher Mehraufwand sind weniger wichtig. Die Nutzungsbereitschaft hängt von verschiedenen Faktoren ab. Expert:innen betonen die Notwendigkeit eines umfassenden Mehrwegsystems und schlagen vor, großzügige Ausnahmen von der Pflicht zu überdenken, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und die Effektivität des Verpackungsgesetzes zu erhöhen  (Bericht, HRW 2023).

Analyse mittels Ökobilanz zur Innovation eines zirkulären Geschäftsmodells: Eine Fallstudie über Mehrwegbehältnisse bei Veranstaltungen. Das Projekt untersucht die Umweltverträglichkeit der Mehrwegbehältnisse des schwedischen Unternehmens „Light My Fires“. Es werden verschiedene Aspekte des Geschäftsmodells analysiert, einschließlich Rückgabequote, Mietpreis, Verlustgebühr, Lagerort und Materialkosten. Die Studie betont die Bedeutung von Rückgabestationen und zeigt, dass eine ganzheitliche Betrachtung von Geschäftsmodellen relevant ist, um unvorhergesehene Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit des Geschäfts zu vermeiden. Das Business Model Life Cycle Assessment (BMLCA) dient als effektives Tool zur Analyse und Bewertung der Umweltleistung von Geschäftsmodellen  (Masterthesis, CUT Sweden 2023).

Nutzung von Mehrwegbehältern für Takeaway-Speisen. Vorläufige Ergebnisse einer Repräsentativbefragung. Die repräsentative Befragung untersucht die Nutzungsbereitschaft der deutschen Bevölkerung in Bezug auf Mehrwegbehälter. Die 2.101 Teilnehmer:innen im Alter von 16-68 Jahren wurden über einen Zeitraum von 3,5 Wochen befragt. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Nutzung eigener wiederverwendbarer Behälter für selbst zubereitete Speisen, während die Nutzung für Takeaway-Speisen geringer ist. Abschließend werden die Notwendigkeit besserer Kommunikation, stärkerer Anreize für die Rückgabe von Mehrwegbehältern und Aufklärung über Reinigungsanforderungen betont  (Umfrage, TU Berlin 2023).

Lebenszyklusanalysen von Lebensmittel- und Getränkeverpackungen zum Mitnehmen: Die Rolle des Verbraucherverhaltens. Das Verhalten von Verbraucher:innen kann die Umweltauswirkungen von Produkten erheblich beeinflussen. Verschiedene LCA-Studien befassen sich umfassend mit den Umweltauswirkungen von Takeaway-Verpackungen. Allerdings wird deutlich, dass keine der untersuchten Ökobilanzen alle untersuchten Aspekte des Verhaltens von Konsument:innen berücksichtigt. Folglich müsse in diesem Bereich weiter geforscht werden. Zudem wird für die Entwicklung einer Methode, die Littering durch Take-away-Verpackungen einbezieht, plädiert  (Artikel, Sustainability 2023).

Abschätzung der Klimaauswirkungen: Mehrwegsysteme vs. Einwegverpackungen zum Mitnehmen. Die Studie zeigt, dass wiederverwendbare Take-away-Verpackungen erhebliche Treibhausgasemissionen im Vergleich zu Einwegalternativen reduzieren können. Untersucht wurden verschiedene Verpackungstypen mit Fokus auf effiziente Rückgabe- und Reinigungssysteme. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung von Emissionsreduktion und Design bei der Implementierung wirksamer wiederverwendbarer Systeme. Neben der vollständigen Studie sind auch Zusammenfassungen in verschiedenen Sprachen verfügbar  (Studie, eunomia 2023).

Handreichung und Checkliste – Veranstaltungen nachhaltig gestalten. Veranstaltungen haben einen erheblichen sozio-ökologischen Fußabdruck, unter anderem bedingt durch die Mobilität der Veranstaltungsbesuchenden, den Strom- und Wasserverbrauch während der Veranstaltung, das Catering und das Abfallmanagement. Mit dieser Handreichung und Checkliste werden ausgewählte Möglichkeiten zur nachhaltigen und klimafreundlichen Gestaltung von Veranstaltungen aufgezeigt, u.a. auch zur Verwendung und Behandlung von Geschirr. Die Checkliste ist auch als interaktives Tool verfügbar, darüber hinaus werden weitere nützliche Links zu u.a. Leitfäden oder CO2-Rechnern angeboten  (Handreichung und Checkliste, HWR Berlin 2023).

Repräsentative Umfrage unter Verbraucher:innen in Berlin zur Nutzung von Ein- und Mehrwegverpackungen für Take-away Speisen und Getränke. Im Rahmen einer Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe 1.502 Menschen bezüglich der Nutzung von Ein- und Mehrwegverpackungen für Take-away Speisen und Getränke befragt. Überwiegend wird die Mehrwegangebotspflicht als sehr sinnvoll angesehen. Hemmnisse der Nutzung sind u.a. ein fehlendes Angebot an Mehrwegboxen und wenig Rückgabestandorte  (Umfrage, Deutsche Umwelthilfe 2023).

Leitfaden zur Integration von Nachhaltigkeit in Veranstaltungen. Mit diesem umfassenden Leitfaden können ganz einfach die Grundlagen für die Ausrichtung einer nachhaltigen und erfolgreichen Veranstaltung erlernt werden. Von der Reduzierung Ihres COXNUMX-Fußabdrucks bis hin zur Auswahl umweltfreundlicher Anbieter werden wichtige Tipps gezeigt, wie Veranstaltungen nachhaltiger und verantwortungsvoller geplant werden können. Dabei wird auch das Thema Geschirr angesprochen  (Leitfaden, time.ly 2023).

Projekt REPAID – Mehrwegverpackungen in der Gastronomie. Im Rahmen des zweijährigen Projektes REPAID, welches noch bis Ende 2024 läuft, soll eine systemübergreifende Strategie für die Ausgestaltung von Mehrweg-Lösungen erarbeitet werden, um Verpackungsabfälle im Außer-Haus-Konsum zu reduzieren (Forschungsvorhaben, ifeu 2023).

Projekt Mehrweg.einfach.machen. Forschungsvorhaben, um Mehrweg zum neuen Standard zu machen (Forschungsvorhaben, DBU 2023).

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Artikel zum aktuellen Stand und Forschungsrichtungen für Einweg- und Mehrwegverpackungen: Eine systematische Literaturübersicht über vergleichende Studien. Viele verschiedene Studien beschäftigen sich mit der Verwendung von Einweg- und Mehrwegverpackungen, aber mit unterschiedlichen Schlussfolgerungen, wann welche Verpackungsart die nachhaltigere Alternative ist. Im Rahmen dieses Artikels werden 91 wissenschaftliche Arbeiten identifiziert und verglichen. Die Auswertung liefert Hinweise darauf, wann Einweg- oder Mehrwegverpackungen umweltfreundlicher sein könnten. Allerdings sind die LCA-Studien begrenzt und fragmentiert, was allgemeine Schlussfolgerungen erschwert. Die Analyse von 91 Artikeln unterstreicht den dringenden Bedarf an weiterer Forschung zur umfassenden Bewertung der Umweltauswirkungen von Einweg- und Mehrwegverpackungen (Artikel, Packaging Technology and Science 2023).

Verpackungen. Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage – Fußabdruck, Mehrweg, EU-Verpackungsverordnung. Auf dem 18. Deutschen Verpackungskongress wurden Umfrageergebnisse zu Verpackungen präsentiert. Die Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts e.V. (dvi), Kim Cheng, betont die Herausforderungen der Branche, klärt über den Umweltfußabdruck auf und thematisiert die EU-Pläne. Die Industrie arbeitet an Nachhaltigkeit, sieht aber Hürden bei neuen Gesetzen. Mehrwegverpackungen werden diskutiert, wobei Infrastrukturanforderungen betont werden (Pressekonferenz, dvi 2023).

Feiern, Tagen, Kultur und Sport genießen – mit weniger Abfall; Mehrweg statt Einweg bei öffentlichen Veranstaltungen. Für öffentliche Veranstaltungen gilt in Luxemburg seit dem 01.01.2023 ein gesetzliches Verbot zur Ausgabe von Getränken oder Speisen in Einweggeschirr aus Kunststoff. Ab 2025 ist in Luxemburg das meiste Einweggeschirr – egal aus welchem Material – auf öffentlichen Veranstaltungen verboten. Deshalb wird empfohlen, Mehrweglösungen zu organisieren, um Ressourcen zu schonen und Abfälle zu vermeiden. Dieses Merkblatt soll Vereinen, Gemeinden und Organisationen Tipps zur Umsetzung von Mehrweglösungen bei ihren Veranstaltungen geben (Merkblatt, Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung Luxemburg 2023).

Leitfaden zur nachhaltigen Planung und Umsetzung von Veranstaltungen. Dieser Leitfaden zeigt Ansätze auf, Events nachhaltiger zu planen und umzusetzen. Der Leitfaden gibt Anregungen zu sechs zentralen Handlungsfeldern des Veranstaltungsmanagements. Hierzu zählen Planung, Kommunikation, Mobilität, Veranstaltungsort, Catering und Material. Der Leitfaden bietet eine Art Checkliste und thematisiert den Aspekt Geschirr im Rahmen der Ausstattung von Veranstaltungen (Leitfaden, DAAD, 2022).

Leitfaden für nachhaltige Veranstaltungsplanung. Der Leitfaden gibt wichtige und interessante Tipps für die Planung von größeren aber auch kleineren Veranstaltungen. Der Leitfaden beinhaltet neben einem Blick auf die nachhaltige Gestaltung von Verpflegung, Abfallvermeidung, Ausstattung, Mobilität und Kompensation, einen Saisonkalender, eine Liste von Netzwerken und städtischen Ansprechpartner:innen sowie eine Checkliste, um bei der Planung den Überblick zu behalten (Leitfaden, Stadt Münder 2022).

Digitale Plattform „Abfallarme Großveranstaltungen“. Jährlich entstehen in Berlin bei öffentlichen Veranstaltungen rund 1.600 Tonnen Abfall, davon allein 750 Tonnen bei Großveranstaltungen mit mehr als 100.000 Besucher:innen. Entsprechend hoch ist das Abfallvermeidungs- und -verwertungspotenzial. Um die verschiedenen Akteure bei der Organisation und Durchführung von abfallarmen Veranstaltungen zu unterstützen, hat das Land Berlin eine webbasierte Plattform eingerichtet, die neben dem Leitfaden „Abfallarme Großveranstaltungen“ auch Kontakte zu Unternehmen und Behörden bereithält, die Veranstaltungsorganisatoren und Veranstaltungsorganisatorinnen mit nachhaltigen Angeboten und Informationen unterstützen können. Ziel ist es, das Restabfallaufkommen der Stadt sowohl in privaten Haushalten als auch im gewerblichen Bereich drastisch zu reduzieren und nicht vermeidbare Abfälle optimal als Ressource zu nutzen. Der Leitfaden „Abfallarme Großveranstaltungen“ enthält konkrete Maßnahmen, mit denen sofort das bei der Durchführung von Veran­staltungen anfallende Abfallaufkommen deutlich verringert werden kann. (Leitfaden, Berlin 2022; Digitale Plattform „Abfallarme Großveranstaltungen“).

Mehrweg leicht gemacht. Merkblatt für die Benutzung von Mehrwegbehältern in der Gastronomie. Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt startet in Kooperation mit der BSR und Wirtschaftsverbänden den „Better World Cup“ zur Reduzierung von Einwegbehältern. Ein Merkblatt informiert Lebensmittelunternehmer:innen über Hygienevorgaben für das Befüllen von Mehrwegbehältern. Empfohlen werden klare Trennungsbereiche, Nutzung von Hygiene-Tabletts, Sichtkontrollen, Vermeidung direkten Kontakts zu Maschinenteilen, regelmäßige Reinigung und Schulungen für das Personal. Es wird betont, dass die Einhaltung hygienischer Standards im Einzelfall von den örtlichen Lebensmittelüberwachungsbehörden abhängt. Das Merkblatt bezieht sich auf bundeseinheitliche Lebensmittelhygiene-Verordnungen und betont die Hauptverantwortung der Lebensmittelunternehmer für die Sicherheit von Lebensmitteln. Der Hygieneleitfaden sowie weiteres Informationsmaterial sind auch in den Sprachen Englisch, Türkisch, Vietnamesisch und Arabisch verfügbar (Hygieneleitfaden, Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, 2022).

„Take-away ohne Müll“ – Ein Diskussionsbeitrag. In dem Diskussionsbeitrag wird zunächst ein kurzer Überblick über die aktuellen am Markt verfügbaren Take-away-Systeme und Anbieter gegeben und es werden die ökologisch wesentlichen systemischen Aspekte bei der Umweltbewertung von Take-away-Lösungen beschrieben. Auch werden relevante Einflussfaktoren für erfolgreiche und ökologisch sinnvolle Mehrwegsysteme vorgestellt (Diskussionsbeitrag, ifeu 2022).

Zukunft veranstalten – Handreichung mit Checklisten für die Praxis für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen. In dem Leitfaden, u.a. erstellt von Green Events, einem offenen, partizipativen und zukunftsorientierten Netzwerk, das sich für ökologisch und sozial verantwortungsvolle Veranstaltungen einsetzt, wird zu jedem Handlungsfeld von Veranstaltungen, u.a. zu Catering,  ein ausführliches Kapitel mit Zielen, Links und Tipps zum Weiterlesen und Praxisbeispielen gegeben.  (Leitfaden, Stadt Hamburg 2022; Green Events: Checklisten).

Green Events – Ein Leitfaden für Gemeinden zur Förderung nachhaltiger Veranstaltungen. „Green Events“ wurde entwickelt, um den ökologischen Fußabdruck der in Luxemburg organisierten Veranstaltungen zu reduzieren. Veranstalter:innen, die ihre Events umweltbewusster gestalten wollen, werden im Rahmen des Projekts informiert, sensibilisiert und begleitet. Über die Website www.greenevents.lu finden Interessierte zahlreiche Empfehlungen zur nachhaltigen Eventgestaltung. Zudem bieten die Berater:innen des Oekozenter Pafendall und der SuperDrecksKëscht interaktive Infoveranstaltungen und individuelle Beratungen zu den Bereichen an, die bei der Eventorganisation beachtet werden sollten (Leitfaden, Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung Luxemburg 2022).

Feste feiern ohne Abfall – Vermeidung von Abfällen bei Veranstaltungen. Im Rahmen der Informationsbereitstellung zu nachhaltigen Veranstaltungen der Stadt Düsseldorf (Link Nachhaltige Veranstaltungen) werden u.a. auch praktische Tipps und Ideen zur Nutzung von Mehweggeschirr und Mehrwegbehältnissen sowie zu Abfallvermeidung und Abfallmanagement gegeben (Flyer Abfallfreie Veranstaltungen, Stadt Düsseldorf 2022).

Infomaterialien zu Events, Gastronomie und Getränkeverpackungen. Die Internetseite des  Projekt „Mehrweg. Mach mit!“ bietet Informationen und Hilfestellung rund um das Thema Mehrweg auf Events, in der Gastronomie sowie bei Getränkeverpackungen (Informationsmaterial zu Mehrweg, CO2-Emissionen und Best Practice Events).

Mehrweg in der Takeaway-Gastronomie. Die Studie, die im Rahmen des Projektes „Klimaschutz is(s)t Mehrweg“ erstellt wurde, fasst die Ergebnisse von Umweltbilanzen zu Ein- und Mehrwegverpackungen zusammen und stellt verschiedene Möglichkeiten für den Einsatz von Mehrwegverpackungen in der Take-away-Gastronomie vor. Nach der Studie stellen Mehrwegverpackungen bei einer hinreichenden Zahl von Nutzungszyklen eine ökologischere Alternative dar. In Bezug auf die Emissionen von Treibhausgasen reichen in der Regel 10 bis 15 Nutzungen einer Mehrwegverpackung aus, um gegenüber der Einwegverpackung eine positive Bilanz zu erreichen. Bei anderen Umweltauswirkungen können unter Umständen mehr Nutzungszyklen erforderlich sein, um die ökologische Nutzenschwelle zu erreichen. Die Studie schlägt außerdem Strategien und Maßnahmen vor, um Mehrweg in dieser Branche als Standard zu etablieren, die Sichtbarkeit von Mehrwegangeboten zu erhöhen und die Motivation zur Nutzung durch Kund:innen zu fördern (Studie, Ecolog Institut 2022). Darüber hinaus wurde für das Projekt „Klimaschutz is(s)t Mehrweg“ auch eine Abschlussbroschüre veröffentlicht (Broschüre, Ecolog Institut et al. 2022) und auf der Homepage (https://esseninmehrweg.de) stehen noch weitere Materialien zum Download bereit.

Mehrwegsteige aus Kunststoff vs. Einwegkarton aus Pappe – zwei Verpackungssysteme im Wettbewerb. Die Fraunhofer-Institute für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik sowie Bauphysik haben im Auftrag der Stiftung Initiative Mehrweg einen Bericht veröffentlicht, der den ökologischen Vergleich zwischen Einwegkarton aus Pappe und Mehrwegsteigen aus Kunststoff untersucht. Die Forschung zeigt, dass Mehrwegsteige aus Kunststoff in den meisten Fällen ökologisch überlegen sind. Die Autor:innen empfehlen, u.a. Mehrwegsysteme zu fördern und ein transparentes Monitoring zu vereinbaren (Studie, Fraunhofer 2022).

Mehrweg und Kreislaufwirtschaft. Die Broschüre hebt die Bedeutung von Mehrwegverpackungen für umweltfreundliche Veranstaltungen, insbesondere im Kontext von Green Events in Österreich, hervor. Die Verwendung von Mehrweg ist eine zwingende Anforderung für die Zertifizierung durch das Österreichische Umweltzeichen und das Green Events Austria Netzwerk. Beispiele nachhaltiger Veranstaltungen, die erfolgreich auf Mehrweg setzen, werden ebenfalls präsentiert (Broschüre, Green Event, pulswerk 2022).

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Kunststoffbasierte Mehrwegsysteme in der Circular Economy. Die Studie/Analyse stellt den Beginn einer Reihe von Analysen und Bewertungen kunststoffbasierter Mehrwegsysteme im Vergleich zu ihren Einwegkonkurrenten dar. Diese Studie beschränkt sich zunächst auf drei Mehrwegsysteme. Die Studie analysiert die drei Anwendungsbeispiele Steigen, Planzentrays und Coffee-to-go-Becher. Dabei werden Aspekte zu Zirkularität (Umlaufzahl, Rücklaufquote, Recyclingquote usw.), Performance (Transportaufwand, Modularität usw.) und Nachhaltigkeit (Treibhausgasemissionen, Energieaufwand usw.) betrachtet.  Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Mehrwegsysteme Vorteile gegenüber Einwegsystemen besitzen (Studie/Systemanalyse, Fraunhofer 2022).

Vergleichende Lebenszyklusanalyse von Einweg- und Mehrweggeschirr: Die Rolle von Biokunststoffen. Ziel dieser Arbeit ist es, mit Hilfe der Methode der Ökobilanzierung Alternativen zu Einwegplastikgeschirr zu analysieren. Bei den Alternativen handelt es sich um Gegenstände aus biokompostierbarem Kunststoff, die sowohl als Einweg- als auch als Mehrweggeschirr verwendet werden können. Dieser Artikel vergleicht Einweg- und Mehrweggeschirr aus einer Mischung aus Polymilchsäure (PLA) und Polybutylensuccinat (PBS) mit herkömmlichem Einweggeschirr aus Polypropylen und Polystyrol. Um eine wirksame Bewertung durchführen zu können, werden die Gegenstände in Gedecken gruppiert, die jeweils aus einer Tasse, einem Teller und Besteck bestehen. Die Verwendung von Tablettunterlage und Serviette wird ebenfalls berücksichtigt. Es wurde davon ausgegangen, dass die fossilen Gegenstände auf einer Deponie landen, während die biobasierten einer Kompostieranlage zugeführt werden. Als funktionelle Einheit wurde „die Ausgabe von 1000 Mahlzeiten“ gewählt. Die Ergebnisse zeigen, dass die kompostierbaren Tischsets in allen Kategorien mit Ausnahme des Ozonabbaus und der aquatischen Eutrophierung geringere Auswirkungen haben als die Sets aus fossilen Kunststoffen. Bei Einwegsystemen sind die Produktion und das Ende der Lebensdauer die kritischen Phasen in Bezug auf die Umweltbelastung, während bei Mehrwegsystemen das Waschen die Phase mit den größten Auswirkungen ist. Weitere Verbesserungen können bei der Herstellung von biobasierten Materialien durch den Einsatz erneuerbarer Energien für die Energieversorgung der Anlagen erzielt werden, während die Waschphase durch den Einsatz von zertifiziertem Ökostrom verbessert werden kann. Die Auswirkungen des Mehrwegsystems hängen stark von den Annahmen über die Anzahl der Wiederverwendungen und die Waschmodalität ab (Artikel, ScienceDirect, Elsevier, 2022).

Ökobilanz ausgewählter Einweg-Kunststoffprodukte für evidenzbasierte Politikempfehlungen in Sri Lanka. Die weltweite Nachfrage nach Kunststoffen wird sich in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich verdoppeln. Die steigende Nachfrage nach Einwegkunststoffprodukten ist in vielen Entwicklungsländern, darunter auch in Sri Lanka, zu einem der größten Umweltprobleme geworden. Diese Studie zielt darauf ab, die Umweltauswirkungen von Einwegkunststoffprodukten für die politische Entscheidungsfindung in Sri Lanka mit Hilfe von Ökobilanztechniken zu quantifizieren und zu vergleichen. Dementsprechend werden die beliebtesten und am häufigsten verwendeten Einwegkunststoffprodukte und ihre möglichen Alternativen für diese LCA-Studie betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass Einwegkunststoffprodukte, die aus Polystyrol (PS), Polypropylen (PP), Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und Polyethylenterephthalat (PET) hergestellt werden, in allen Lebenszyklusstadien einen signifikanten Beitrag in Bezug auf das globale Erwärmungspotenzial (GWP) leisten. Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass die Netto-GWP-Auswirkungen von Einwegkunststoffproeukten, die am Ende ihres Lebenszyklus recycelt werden, im Vergleich zu Verbrennung und Deponierung besser abschneiden. Bei wiederverwendbarem Stahlbesteck ist die größte GWP-assoziierte Lebenszyklusphase die Benutzerphase (97,5 %), die die Reinigung des Bestecks umfasst. Die Gesamtverringerung des Treibhauspotenzials bei der Verwendung von Stahl unter Berücksichtigung des besten (PS mit Recycling) und des schlechtesten (PS mit Verbrennung) Szenarios mit Einwegartikeln beträgt jedoch 0,01 bzw. 0,05 kg CO2 (eq). Die Studie zeigt allerdings auch, dass die Fähigkeit zur Durchführung von LCA-Studien zur Bewertung der Umweltbelastung in Sri Lanka derzeit begrenzt ist, da keine Lebenszyklusinventarisierungsdaten (LCI) über Einwegkunststoffprodukte und relevante Abfallbewirtschaftungspraktiken in Sri Lanka verfügbar sind (Artikel, Sustainability, MDPI, 2022).

Untersuchung der Durchführbarkeit und der Umweltvorteile des Ersatzes von Einweg-Plastikgeschirr in der Flugzeugverpflegung: Eine integrierte AHP-LCA-Studie. Die Reduzierung von Einwegplastikprodukten ist in letzter Zeit in den Vordergrund gerückt, um die Plastikverschmutzung zu bekämpfen. Mit der rasanten Entwicklung des Luftverkehrs nimmt der Plastikmüll während des Fluges zu, und der größte Teil davon stammt aus dem Catering. Um die Durchführbarkeit des Ersatzes von Einwegplastikgeschirr zu bewerten, haben wir eine integrierte AHP-Studie (Analytic Hierarchy Process) und eine Ökobilanzstudie (LCA) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass es nicht möglich ist, Salatschüsseln zu ersetzen, während Bestecke aus Edelstahl, Bambus oder biobasiertem Kunststoff denen aus erdölbasiertem Kunststoff vorgezogen werden. Insbesondere das Besteck aus biobasiertem Kunststoff hat von allen Einweg-Alternativen die geringsten negativen Umweltauswirkungen. Bestecke aus rostfreiem Stahl haben die geringsten Kohlenstoffemissionen, wenn sie mehr als 29 Mal verwendet werden. Der Austausch von Besteck kann die Kohlenstoffemissionen um 12,5 g bis 25,6 g CO2 pro Bestecksatz verringern, was zu einer maximalen Verringerung von 10.219,51 t/Jahr auf Chinas Inlandsflügen im Jahr 2019 führt (Artikel, ScienceDirect, Elsevier, 2022 ).

Digitale Abfallvermeidung – Mehrweg- und Kaskadenwirtschaft mit IntakeDAV. Das Projekt IntakeDAV setzt beim Konsumenten an und verbindet einen digitalisierten Ausleihvorgang durch eine nach den Anforderungen für GreenIT entwickelte Applikation mit einem hauseigenen Mehrwegsystem in der Campus Mensa (Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier) mit dem Augenmerk der höchstmöglichen Nutzerakzeptanz, denn das Kernproblem der Abfallwirtschaft, die Vermeidung von Abfällen, wird nicht durch die reine Substitution von kunststoffbasierten Einwegverpackungen gelöst und die existierenden Recyclinglösungen sind nur bedingt wirtschaftlich. Das schlechte Image im Servicebereich ist oft ein Hindernis für ein erfolgreiches Mehrwegsystem und soll durch nachhaltige optimierte Verpackungen abgebaut werden. Der Schwerpunkt bei der Auswahl der Menübehälter liegt auf einem vollständig recyclebaren Produkt, dessen Zirkularität mittels Ökobilanzierung und der Datenverwaltung über die App vertiefend untersucht wird. Das Gesamtkonzept wird skalierbar ausgelegt und kann u.a. auf Veranstaltungen adaptiert werden (Konferenzbeitrag, ResearchGate 2022).

Verpackungen ökologisch optimieren – Ein Leitfaden für Unternehmen. Dieser Leitfaden zeigt Unternehmen Wege zur ökologischen Optimierung ihrer Produktverpackungen auf. Im ersten Teil werden Maßnahmen wie Gewichtsreduktion, alternative Materialien und Mehrwegsysteme vorgestellt. Der zweite Teil unterstützt die Entscheidungsfindung und Umsetzung in Zusammenarbeit mit Einzelhändlern und Umweltverbänden. Unternehmen werden ermutigt, eine nachhaltige Verpackungsstrategie zu entwickeln, die klare Ziele und Maßnahmen definiert. Acht Schritte zur nachhaltigen Umgestaltung von Verpackungen werden aufgezeigt, mit praktischen Tipps für die Kommunikation mit Kund:innen und Handelspartner:innen. Abschließend werden Empfehlungen gegeben, wie Unternehmen sich für verbesserte politische Rahmenbedingungen engagieren können (Leitfaden, IÖW, ifeu 2022).

Handlungsoptionen für Kommunen zur Reduktion des Plastikmüllaufkommens: Kommunale Regelungsmöglichkeiten. Dieser Leitfaden wurde entwickelt, um Kommunen bei der Umsetzung von Lösungsstrategien zu unterstützen. Sie setzt einen Fokus auf die rechtlichen Regelungsmöglichkeiten. Nach einer Einführung in den europäischen und nationalen Rechtsrahmen, behandelt das Dokument die kommunalen Handlungsmöglichkeiten zur Reduktion des Kunststoffaufkommens und zeigt Möglichkeiten und Grenzen des kommunalen Handlungsspielraums auf (Handlungsleitfaden, UBA, BUND 2022).

Mehrweg für Speisen und Getränke zum Mitnehmen. Informationen für die Gastronomie. Der Ratgeber „Mehrweg für Speisen und Getränke zum Mitnehmen“ bietet Gastronomiebetrieben und kommunalen Initiativen Informationen zur Reduzierung von Einwegverpackungen. Die Bedeutung der Verpackungswahl für das Abfallaufkommen wird hervorgehoben. Der Ratgeber unterstützt bei der Umstellung auf ökologisch sinnvolle Mehrwegverpackungen. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ wird als Orientierungshilfe empfohlen (Ratgeber, Umweltbundesamt 2021).

Studie zu den Anforderungen, um wiederverwendbare Verpackungen zum Mainstream zu machen. Die Nutzung von Mehrwegverpackungssystemen hat das Potenzial, Abfälle aus Einwegverpackungen erheblich zu reduzieren. Die erfolgreiche Etablierung von Mehrwegsystemen ist abhängig von möglichen Umweltauswirkungen der Verpackungen sowie von der Bereitschaft der Verbraucher:innen Mehrwegsysteme zu nutzen. In diesem Beitrag werden zwei sich ergänzende Ansätze kombiniert und erörtert: (i) eine Ökobilanz, in der die Umweltauswirkungen von Einweg- und Mehrwegverpackungen für eine Mahlzeit zum Mitnehmen verglichen werden, und (ii) eine groß angelegte Online-Umfrage unter britischen Erwachsenen, in der untersucht wurde, wie groß die Bereitschaft ist Mehrwegverpackungen unter welchen Bedingungen zu nutzen (Artikel, ScienceDirect, Elsevier, 2021).

Studie zur weiteren Verbreitung von wiederverwendbaren Verpackungen. Die Einführung und Nutzung von Mehrwegsystemen beim Außerhausverkauf von Speisen birgt das Potenzial die Menge an Müll bestehend aus Kunststoff-Einwegverpackungen signifikant zu reduzieren. Die vorliegende Studie diskutiert zwei sich ergänzende Ansätze. Eine Ökobilanz, die Umwelteinflüsse von Einweg- und Mehrwegverpackungen aus dem Takeawaybereich untersucht sowie eine Online-Studie, die sich mit der Bereitschaft Erwachsener, Produkte und Verpackungen mehrfach zu nutzen, beschäftigt. Die Ergebnisse der Ökobilanz zeigen, dass Mehrwegbehälter im Hinblick auf Umwelteinwirkungen deutlich besser abschneiden als Einwegverpackungen. Die Online-Studie hat ergeben, dass für die Befragten Recycling und nicht die Wiederbefüllung die bevorzugte Art der Behandlung nach der Müllwerdung der Verpackungen ist. Weiter stellte sich heraus, dass die Entscheidung welche Art von Verpackung für eine Wiederbefüllung genutzt werden vom Material und Typ der Verpackung selbst und nicht vom Inhalt der Verpackung abhängt. Die Bereitschaft Mehrwegsysteme zu nutzen ist laut der Online-Studie größer, wenn die Nutzer:innen mit dem Mehrwegsystem bereist vertraut sind (Artikel, ScienceDirect, Elsevier, 2021).

Hygieneleitfaden für die Benutzung von Mehrwegbechern in der Gastronomie. In Berlin startet eine Initiative, um den massiven Verbrauch von Einwegbechern auf Weihnachtsmärkten zu reduzieren. Der Berliner Senat kooperiert dabei mit Wirtschafts- und Umweltverbänden, um Verbraucher durch eine gezielte Kampagne zum Umstieg auf Mehrwegbecher zu motivieren. Lebensmittelunternehmer:innen erhalten dazu einen Leitfaden mit klaren Hygieneempfehlungen für das Befüllen von Mehrwegbehältern. Ziel ist es, die Umweltbelastung durch Einwegbecher zu minimieren und gleichzeitig das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken zu schaffen. Das Dokument ist auch in den Sprachen Englisch, Türkisch und Vietnamesisch verfügbar (Hygieneleitfaden, Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, 2021).

Leitlinien der Kommission über Einwegkunststoffartikel in Übereinstimmung mit der Richtlinie (EU) 2019/904. Die Leitlinien dienen zur Auslegung und Umsetzung der Richtlinie (EU) 2019/904 der Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juni 2019 über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt. Dies betrifft u.a. auch Getränkebecher, Besteck, Trinkhalme und weitere im Cateringbereich relevante Kunststoffartikel (Leitlinien, EU, 2021).

Handlungsoptionen für Kommunen zur Reduktion des Plastikmüllaufkommens: Sammlung von Best-Practice-Beispielen. Diese Broschüre wurde entwickelt, um Kommunen bei der Umsetzung von Lösungsstrategien zu unterstützen. Sie stellt für die wesentlichen Handlungs- und Problemfelder Lösungen aus der kommunalen Praxis vor, die sich bereits bewährt haben (Broschüre, UBA, BUND, 2021).

Müllvermeidung in Kommunen – Mehrwegsysteme für Speisen und Getränke zum Mitnehmen. Eine Antwort auf steigende Abfallmengen stellen umweltverträgliche Mehrwegverpackungen dar. Diese Broschüre will bei der Etablierung von Mehrwegverpackungen unterstützen. Es werden Zusammenhänge hinter den Mehrwegsystemen  erläutert und Hintergrundinformationen, z.B. zum hygienischen Umgang mit Mehrwegverpackungen und gesammelte Erfahrungen vorgestellt  (Broschüre, UBA 2021).

Lebenszyklusanalyse von Einwegbechern aus PLA, PP und PET. Polylactid (PLA) ist sowohl biobasiert als auch biologisch abbaubar und hat daher zunehmende Aufmerksamkeit für Einwegkunststoffanwendungen auf sich gezogen. Im Kontext der jüngsten EU-Strategien für Kunststoffe und Bioökonomie verwendet diese Studie eine Lebenszyklusanalyse (LCA), um den ökologischen Fußabdruck von Einweg-Trinkbechern aus PLA zu bewerten, einschließlich 13 Umweltwirkungskategorien. Die PLA-Becher wurden anschließend mit Bechern aus Polyethylenterephthalat (PET) und Polypropylen (PP) verglichen. Im Vergleich zu PET-Bechern bieten die aktuellen PLA-Becher Einsparungen bei den Umweltauswirkungen für den Klimawandel. Im Vergleich zu PET- und PP-Bechern bieten PLA-Becher Einsparungen beim Ressourcenverbrauch fossiler Brennstoffe, führen jedoch zu höheren Auswirkungen auf photochemische Ozonbildung, Versauerung und terrestrische Eutrophierung (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2021).

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Bewertung der ökologischen Rentabilitätsschwelle für Pfandsysteme durch eine LCA-Analyse von Einweg- und Mehrwegbechern. Im Rahmen einer LCA wurden vier Einwegbecher (Polypropylen (PP), Polymilchsäure (PLA), Polyethylenterephthalat (PET) und Pappe + Polyethylenmantel) und Mehrwegbecher (PP, PLA, PET und Glas) untersucht.  Anschließend wurde der ökologische Break-Even-Point (BEP) ermittelt, d. h. die Mindestanzahl an Verwendungen, die erforderlich ist, damit ein Mehrwegbecher einem Einwegbecher vorzuziehen ist, wobei zwei End-of-Life-Strategien (Energierückgewinnung und Recycling) und drei Verwendungsphasenstrategien (Händewaschen vor Ort, Waschen vor Ort und Waschen außerhalb des Standorts) berücksichtigt wurden. Unter Berücksichtigung des externen Waschens – Transportentfernung von 20 km und industrielle Waschmaschinen – und der Energierückgewinnung zeigen die Ergebnisse, dass wiederverwendbare Kunststoffbecher einen Break-even-Punkt für den Klimawandel und den Verbrauch nicht erneuerbarer Energie bei 𝑛 < 150 erreichen, während PP-Einwegbecher die beste Option in Bezug auf die Indikatoren Versauerung, Eutrophierung und Wasserknappheit darstellen (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2021).

Biobasierte und biologisch abbaubare Einwegverpackungen? Keine Lösung für den Verpackungsmüll! Seit einiger Zeit werden Biokunststoffe als ökologische Alternative zu Einwegplastik gehandelt. Jedoch ist diese vermeintliche Lösung nicht ohne Folgen und Probleme.  Diese Broschüre liefert Hintergründe zu biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen und soll im Vergleich die Vorteile von ökologisch sinnvollen Mehrwegverpackungen darlegen. Der Text geht auf Materialhinweise von Mehrweggeschirr ein und stellt Materialempfehlungen für Verpackungen für Speisen und Getränke „to-go“ vor (Broschüre, UBA 2021).

Internetplattform für nachhaltige Sport- und Kulturevents. Neben Hilfestellungen zur Organisation von verschiedenen Aspekten von Veranstaltungen (z.B. Verkehr oder Natur) bietet die Plattform Handlungsempfehlungen zur Geschirrauswahl und stellt eine Entscheidungshilfe zur ökologisch sinnvollen Geschirrauswahl zur Verfügung. Laut (Studie, Swiss Olympic und BAFU 2006), auf dieser Studie basiert die Entscheidungshilfe, soll insbesondere auf kompostierbares Geschirr sowie Einweggeschirr aus Kunststoff verzichtet werden. Optionen für Veranstaltungen sind Mehrweggebinde oder für Take-away-Mahlzeiten der generelle Verzicht auf Geschirr (Pack´s ins Brot). Sofern auf Wegwerfgeschirr nicht verzichtet werden kann, sollte idealerweise Recycling-Karton als Material verwendet werden (Internetplattform, Saubere-Veranstaltung 2021; Entscheidungshilfe zur ökologisch sinnvollen Geschirrwahl an Veranstaltungen).

Einweg-Getränkebecher und ihre Alternativen – Empfehlungen aus Ökobilanzen. In dem Report wurden in einer Metaanalyse 10 LCA-Studien verglichen zu Einweg- und Mehrweggetränkebechern. Die Analyse zeigt, dass es mehrere Variablen gibt, die die Umweltauswirkungen von Getränkebechern in ihrer gesamten Wertschöpfungskette beeinflussen, ob Einweg- oder Mehrwegbecher. Insgesamt erweisen sich Mehrwegbecher je nach Rahmenbedingungen als die bessere Alternative. Dies gilt für öffentliche Veranstaltungen, insbesondere kleinere Veranstaltungen mit einem geringeren Verlustanteil. Für Einwegbecher gilt, dass sie ähnliche Umweltauswirkungen haben, unabhängig davon, aus welchem ​​Material sie bestehen (ob Biokunststoff, Kunststoff auf fossiler Basis oder Papier). Mehrwegbecher haben unabhängig vom Material eine geringere Klimabelastung als Einwegbecher, obwohl die Anzahl der Wiederverwendungen des Mehrwegbechers, die erforderlich sind, damit dieser eine geringere Umweltbelastung als der Einwegbecher aufweist, je nach Material variiert. Die Anzahl der Wiederverwendungen reichte von 10 bis 670, abhängig von den verglichenen Materialien, Annahmen zum Lebensende und insbesondere Annahmen zum Waschen. Das Waschen von Mehrwegbechern trägt am meisten zu den Umweltauswirkungen im Lebenszyklus von Mehrwegbechern bei, gefolgt von der Herstellung (Report, UNEP 2021).

Einweg vs. Mehrweg – Was ist besser für die Umwelt. Die EPPA hat die Ergebnisse einer von Ramboll durchgeführten und vom deutschen TÜV zertifizierten Studie zum Vergleich von papierbasisertem Einweggeschirr im Vergleich mit Mehrweggeschirr aus Metall, Plastik, Keramik oder Glas für Schnellrestaurants veröffentlicht. Nach den Ergebnissen der Studie sind papierbasierte Einweg-Serviceverpackungen für Lebensmittel und Getränke besser für die Umwelt als Mehrweggeschirr und -behälter. Treibender Faktor hierfür sind insbesondere die energie- und ressourcenverbrauchenden Wasch- und Trocknungsvorgänge für Mehrweg. U.a. wird durch die Nutzung von Einweggeschirr 3,4 mal weniger Wasser verbraucht und 2,8 mal weniger CO2 emittiert (Infografiken zur Studie, EPPA 2021; Zusammenfassung der Studie, EPPA 2021).

Ökologische Amortisationszeiten von wiederverwendbaren Alternativen zu Einweg-Kunststoffgeschirr. In dieser Studie wurden anhand von Ökobilanzen das Treibhausgaspotenzial, der Wasserverbrauch und der Verbrauch an nicht erneuerbarer Primärenergie im Zusammenhang mit wiederverwendbaren Alternativen für Einweg-Kunststoffgeschirr untersucht und die ökologische Amortisationsdauer ermittelt. Zu den untersuchten Produkttypen gehörten Strohhalme, Sandwichbehälter, Kaffeebecher und Gabeln. Die mit den wiederverwendbaren Alternativen verbundenen Umweltauswirkungen hingen in hohem Maße von der Nutzungsphase ab. Bei Einwegprodukten trug die Material-/Herstellungsphase am meisten zu den Gesamtauswirkungen bei. Die Untersuchung ergab, dass wiederverwendbare Alternativen die Umweltauswirkungen von Treibhausgaspotenzial, Wasserverbrauch und Energieverbrauch, die mit ihren ressourcenintensiveren Materialien verbunden sind, amortisieren können, aber dies hängt von der Anzahl der Verwendungen, dem Verbraucherverhalten und beim Treibhausgaspotenzial von der Kohlenstoffintensität des Energienetzes ab (Wassererwärmung). Eine wichtige Erkenntnis ist, dass das Verbraucherverhalten und die Verwendungsmuster die letztendlichen Umweltauswirkungen von Mehrweggeschirrprodukten beeinflussen (Artikel, Int. Journal of LCA 2021).

Verbraucherperspektiven zu Kunststoffverpackungen. Auf dem 59. Tutzing Symposion wurden bisherige Erkenntnisse zur Konsumentenperspektive bezüglich Kunststoffverpackungen präsentiert. Deutsche sind besorgt über Umweltauswirkungen von Plastik, vor allem Verpackungen. Veränderungen werden allerdings durch mangelnde Alternativen, Bequemlichkeit, höhere Preise und Hygienebedenken gehemmt. Verantwortung für Müllreduzierung wird Hersteller:innen, Einzelhändler:innen und der Regierung zugeschrieben. Verbraucher:innen fordern Maßnahmen wie transparente Informationen und gesetzliche Regelungen für nachhaltige Verpackungen (Präsentation, IÖW 2021).

Leitfaden für nachhaltige Veranstaltungen – Handreichung für Veranstaltende. Der Leitfaden beleuchtet verschiedene Handlungsfelder und bietet Checklisten. Hinsichtlich einer nachhaltigen Auswahl und Nutzung von Geschirr wird darauf hingewiesen, dass Geschirr möglichst zu vermeiden (z.B. Fingerfood, „Packs ins Brot“) bzw. Mehrweggeschirr zu verwenden sei. Darüberhinaus soll eine regionale Kooperation mit Großküchen oder Gastwirtschaften bedacht werden,  um so bereits vorhanden Infrastruktur (Geschirr, Waschanlagen) zu nutzen (Leitfaden, Stadt Koblenz 2021).

Leitfaden für nachhaltige Veranstaltungen – Handreichung für Veranstaltende. Die Stadtverwaltung Trier hat einen Leitfaden für nachhaltige Veranstaltungen entwickelt, in dem sich Nachhaltigkeit nicht allein auf Ressourcenschonung und Klimagerechtigkeit beschränkt, sondern auch soziale Aspekte einschließt. Verschiedene Bereiche von Veranstaltungen werden beleuchtet und eine Checkliste angeboten. In Bezug auf eine nachhaltige Geschirrauswahl wird darauf verwiesen, dass Einwegartikel generell, aber auch Einwegartikel aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Bambus, Papier), als Lösung weniger zu empfehlen sind (Leitfaden, Stadtverwaltung Trier 2021).

Leitfaden Nachhaltiges Gemeinde- oder Vereinsfest. Der Kurzleitfaden gibt für verschiedene Bereiche (Organisation, Verpflegung, Mobilität, Abfall usw.) Hinweise zur Durchführung von nachhaltigen Gemeinde- oder Vereinsfesten. In Bezug auf Auswahl von Geschirr wird angeregt, Mehrwegsysteme zu nutzten oder alternativ biologisch abbaubares Geschirr einzusetzen  (Leitfaden, Dekanat Rottweil 2021).

Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen. Der Leitfaden wurde im Rahmen des Maßnahmenprogramms Nachhaltigkeit der Bundesregierung für die Bundesverwaltung erstellt. Er übernimmt inhaltlich die wesentlichen Punkte des Leitfadens BMU 2020, 4. überarbeitete Auflage (Leitfaden, Bundesregierung 2021).

Empfehlungen zur Hygiene beim Befüllen mitgebrachter Gefäße. Die Kampagne „Essen in Mehrweg“ fördert die Verbreitung von Mehrweglösungen für den Außerhaus-Konsum. Dieser Leitfaden gibt Empfehlungen zur Hygiene beim Befüllen mitgebrachter Gefäße. Gastronomiebetriebe werden ermutigt, auf Mehrweglösungen umzusteigen, sowohl aus ökologischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen. Der Ratgeber betont die Verantwortung der Betriebe für die Lebensmittelsicherheit und gibt Anleitungen zur Risikoanalyse und Umsetzung von Maßnahmen vor Ort. Es werden auch Alternativen wie Behältertauschsysteme vorgeschlagen. Die Kommunikation mit dem Personal und den Kund*innen sowie die Einhaltung von Hygienevorschriften werden als entscheidende Aspekte hervorgehoben. Der Leitfaden wurde im Rahmen des Projekts „Klimaschutz is(s)t Mehrweg“ erstellt (Empfehlungen, Ecolog Institut et al. 2020).

 

Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen. Eine Veranstaltung zu organisieren, verlangt eine gute Vor- und Nachbereitung. Dabei von Beginn an den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit zu setzen, bietet große Potenziale für den Umweltschutz und die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. Dieser Leitfaden zeigt Maßnahmen, die frühzeitig in den Planungsprozess integriert zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Veranstaltungsorganisation führen (Leitfaden, BMU 2020, 4. überarbeitete Auflage; Checkliste aus dem Anhang als ausführbares PDF-Formular).

Nachhaltig zum Green Event. Das Netzwerk Green Events Austria, gegründet 2008 und bestehend aus dem Bundesministerium für Klimaschutz, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und Vertreterinnen und Vertretern aller österreichischen Bundesländer und deren regionalen Green Events Initiativen, hat einen Leitfaden zur nachhaltigen Gestaltung von Events herausgegeben. Green Events sind Veranstaltungen, die ökologische, soziale, ökonomische und kulturelle Nachhaltigkeit berücksichtigen, Umweltbelastungen reduzieren, Ressourcen schonen und die regionale Wirtschaft unterstützen. Der Leitfaden gibt für verschiedene Bereiche einer Veranstaltung (u.a. Abfall, Energie) Tipps zur Umsetzung. In Bezug auf die Geschirrnutzung wird Mehrweg empfohlen. Darüberhinaus können über den Internetauftritt von Green Events beim BMK verschiedene Informationen und Hilfsmittel zur Durchführung von nachhaltigen Events abgerufen werden (z.B. Checklisten, Mindestanforderungen, Tipps uvm.) (Leitfaden, Netzwerk Green Events Austria 2020, Mindestanforderungen für nachhaltige Veranstaltungen in Österreich sowie Internetauftritt Green Events, BMK, Österreich).

Zero Waste-Konzept für den öffentlichen Raum – Friedrichshain-Kreuzberg. Es werden konkrete Handlungsempfehlungen für Friedrichshain-Kreuzberg vorgestellt, um das Müllaufkommen im öffentlichen Raum, in den Grünanlagen, sowie bei Veranstaltungen und Wochenmärkten deutlich zu reduzieren. Das Konzept folgt dabei einem systematischen Ansatz mit Identifikation von Akteuren:innen, vorhandenen Lösungen und Umsetzungslücken, mögliche Hebel und Werkzeuge  sowie ordnungsrechtliche Handlungsmöglichkeiten, die in einer „Roadmap“ zeitlich und praktisch eingeordnet und priorisiert werden. Neben einem Katalog von Best Practice-Beispielen erfolgt die Vorstellung multipler Handlungsempfehlungen, die auf unterschiedlichen Ebenen und Zeitskalen, angepasst an die lokalen Gegebenheiten, funktionieren (u.a. ein Handlungsempfehlungspaket für Veranstaltungen). Im Rahmen der Best Practice-Beispiele und Handlungsempfehlungen wird dabei auch auf die Thematik Catering, Geschirr, Spülmobile usw. eingegangen. Darüber hinaus werden regionale Anbieter:innen von Mehrweg sowie bestehende Mehrweglösungen vorgestellt (Handlungsempfehlungen, Grüne Liga Berlin 2020).

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Fakten zu den Ökobilanzergebnissen von Mehrweg- und Einweggetränkeverpackungen. Die Studie vergleicht verschiedene Ökobilanzstudien in diesem Bereich. Nach der Studie verursacht für das Segment Mineralwasser die Bereitstellung von 1000 L Mineralwasser im Handel 40 % weniger CO2Äquivalente, wenn Getränke statt in der 1,5 L PETEinwegflasche in 0,7L GlasMehrwegflaschen verpackt werden. Bei Verwendung der 1,0 L PETMehrwegflasche statt der 1,5 L PETEinwegflasche lassen sich sogar über 50 % der emittierten CO2Äquivalente einsparen. Im Segment Bier weist die Glas-Mehrwegflasche (sogar bei nur 25 angenommenen Wiederbefüllungen) im Vergleich zur PET-Einwegflasche, Aluminium- sowie Weißblechdose und Einweg-Glasflasche die mit Abstand beste Klimabilanz auf. Ebenso kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass Umlaufzahlen und Transportentfernungen die ökologische Vorteilhaftigkeit von Mehrweg gegenüber Einweg belegen (Studie, Deutsche Umwelthilfe 2020).

Materialauswahl für Getränkebecher im Hinblick auf eine Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen dieser Ökobilanzstudie wurde biobasierte Einweggetränkebecher mit Einwegkunststoffbechern und einer Mehrwegalternative aus Edelstahl verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die aus Zuckerrohr in Thailand hergestellten biobasierten Becher geringere Auswirkungen auf die globale Erwärmung und den Abbau fossiler Ressourcen aufweisen als erdölbasierte Kunststoffe, aber stärker als Mehrweg-Edelstahlbecher. Bei längerem Gebrauch zeigen Mehrwegbecher eine bessere Umweltleistung als die anderen  (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2020 ).

Nachhaltigkeit von Mehrwegverpackungen – Aktuelle Situation und Trends. Verpackungen spielen eine wichtige Rolle bei der sicheren Verteilung von Produkten in der heutigen Gesellschaft und bei den Lieferketten. Mit einem Verbrauch von etwa 40 % Kunststoff und 50 % Papier in Europa ist die Verpackungsbranche ein großer Materialverbraucher. Verpackungen haben viele Auswirkungen auf die Umwelt, während sie im derzeitigen Versorgungssystem auch einen erheblichen Kostenfaktor darstellen. Um die Umweltauswirkungen deutlich zu reduzieren, sind Mehrwegverpackungen eine Option. Der Artikel überprüft die Trends bei Mehrwegverpackungen und die Literatur zu Mehrwegverpackungen, um Einblicke in den aktuellen Stand der Technik zu gewinnen und Richtungen für Forschung und Entwicklung aufzuzeigen (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2020). 

Untersuchung der ökologischen Bedeutung von Einweggetränkebechern im Außer-Haus-Verzehr und mögliche Maßnahmen zur Verringerung des Verbrauchs. Die Studie betrachtet ausschließlich Becher im Segment der Heißgetränke im Außer-Haus Verzehr. Somit bezieht sich die Menge auf jede Art von Konsum, der außerhalb des eigenen Haushaltes stattfindet. Im Begriff Außer-Haus sind somit neben den Bechern, die „to go“ genutzt werden, auch solche Einwegbecher enthalten, die auf der Arbeitsstelle, in der Systemgastronomie, in Hotels etc. genutzt werden. Nach der Studie beträgt die jährliche Gesamtmasse 28.000 Mg Abfall durch den Konsum von Heißgetränken in Einwegbechern in Deutschland (davon sind ⅔ der PPK-Fraktion zuzuordnen und ⅓ der Kunststofffraktion). Nach den Ergebnissen der ökobilanziellen Betrachtung sind leichte Papiereinwegbecher den schweren Papierbechern und Kunststoffbechern überlegen. Wird allerdings der Deckel für Einwegheißgetränke (Kunststoff) mitberücksichtigt, so kehrt sich das Ergebnis um. Im Vergleich mit Mehrwegsystemen zeigt sich, dass der Ersatz von Einwegbechern durch Mehrweglösungen in der Regel mit positiven Umwelteffekten verbunden ist (unter Berücksichtigung von verschiedenen Aspekten wie Mindestumlaufzahl oder Grünstromnutzung für Spülvorgänge) (Bericht/Studie, Umweltbundesamt 2019).

Umweltauswirkungen von Lebensmittelbehältern zum Mitnehmen.  Der Verzehr von Speisen zum Mitnehmen nimmt weltweit zu. Einwegbehälter, die für Speisen zum Mitnehmen verwendet werden, stellen aufgrund ihrer geringen Recyclingfähigkeit eine erhebliche Abfallquelle und Umweltbelastung dar. Zu diesem Zweck werden in dieser Studie die Lebenszyklusauswirkungen der drei am häufigsten verwendeten Verpackungsarten für Speisen zum Mitnehmen geschätzt und verglichen: Aluminium, Polypropylen und extrudiertes Polystyrol. Diese werden auch mit wiederverwendbaren Polypropylenbehältern verglichen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Einweg-Polypropylen-Behälter bei sieben von 12 untersuchten Auswirkungen, einschließlich des globalen Erwärmungspotenzials, die schlechteste Option darstellen. Dahinter folgt die Aluminiumvariante mit den fünf größten Auswirkungen, einschließlich des Abbaus der Ozonschicht und der Humantoxizität (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2019).

Papier vs. Blatt: Vergleichende Ökobilanz von Einwegtellern aus nachwachsenden Rohstoffen.  In dieser Studie wurden die Umweltauswirkungen des gesamten Lebenszyklus von Einwegtellern aus zwei verschiedenen nachwachsenden Materialien (Papier und Blatt) analysiert. Ziel der Studie war es, die Umweltauswirkungen der beiden Teller auf den Klimawandel zu untersuchen und die Prozesse mit dem größten Verbesserungspotenzial aufzuzeigen. Für den Papierteller wurde festgestellt, dass die Verarbeitung der Rohstoffe und die Herstellung am meisten zu den Gesamtauswirkungen auf den Klimawandel beitragen. Eine Verbesserung könnte durch die Verwendung einer biologisch abbaubaren Schicht als Beschichtungsmaterial erfolgen, die aufgebracht wird, um den Pappteller nässefest zu machen. Die beste Option für die Entsorgung des Papptellers ist die Verbrennung mit Energierückgewinnung. Für Einwegteller aus Blättern zeigt sich, dass Herstellungsort und dadurch bedingte Transporte einen erheblichen Einfluss auf die Umweltauswirkungen haben (Master thesis, Uppsala Universität 2019).

Abfallbehandlung biologisch abbaubarer Kunststoffe. Die Präsentation gibt einen Überblick über die Grundlagen der biologischen Abbaubarkeit und benennt die Einsatzgebiete für biologisch abbaubare Kunststoffe. Neben Sammelbeuteln für Bioabfälle, Mulchfolien, Gegenstände für die Fischerei sowie Verpackungen sind dies auch Einweggeschirr und Wegwerfartikel. Neben Verwertungsoptionen werden auch die Nachteile von biologisch abbaubaren Kunststoffen aufgezeigt. Hierzu zählen u.a. das hohe Verwechslungspotenzial mit konventionellen Kunststoffen, die Gefahr der Förderung der Wegwerfmentalität sowie die Suggestion eines Umweltvorteils von kurzen Produktlebenszyklen (Präsentation, Umweltbundesamt 2019).

Merkblätter „Mehrweg-Behältnisse“ und „Coffee to go“-Becher: Hygiene beim Umgang mit kundeneigenen Behältnissen zur Abgabe von Lebensmitteln und Heißgetränken in Bedienung oder Selbstbedienung. Die Merkblätter geben Lebensmittelunternehmern Leitlinien für die hygienische Abgabe von Lebensmitteln und Heißgetränken in Kundenbehältnissen. Rechtliche Aspekte, betriebliche Voraussetzungen und Empfehlungen werden erläutert. Die Verantwortung des Unternehmens erstreckt sich bis zum Befüllvorgang, und hygienische Prozesse müssen gewährleistet sein. Hinsichtlich des Befüllvorgangs kundeneigener Behältnisse gibt es verschiedene Kriterien, die beachtet werden müssen. Hierbei wird zwischen Bedienung und Selbstbedienung unterschieden. Die Merkblätter „Mehrweg-Behältnisse (Merkblatt, Lebensmittelverband Deutschland e.V., 2019) sowie „Coffe to go“-Becher (Merkblatt, Lebensmittelverband Deutschland e.V., 2019) bieten eine bundesweit einheitliche Orientierung.

Checkliste für „plastikfreie“ Veranstaltungen – Umweltfreundlich organisieren und nachhaltig feiern. Das österreichische Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus hat eine Checkliste für plastikfreie Veranstaltungen veröffentlicht. Es werden die Bereiche Beschaffung, Material- und Abfallmanagement, Verpflegung und Kommunikation abgedeckt  (Checkliste, BMNT 2019).

Verpackungen und Take-away-Geschirr in der ETH-Gastronomie – Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen zur Reduktion der Umweltbelastungen. Basierend auf einer Literaturrecherche und Vergleichen von Ökobilanzen sowie aufgrund von Erfahrungswerten aus der Praxis wurden Handlungsempfehlungen für die Verwendung von Verpackungen und Geschirr in der Gastronomie an der ETH (Universität) ausgearbeitet. Die Recherchen zeigten u.a., dass Einwegverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Maisstärke oder Zuckerrohr) aus ökologischer Sicht nur marginal besser abschneiden als solche aus fossilen Rohstoffen und dass die Unterschiede zwischen Mehrweggeschirr aus Porzellan, Glas oder Kunststoffen gering sind. Darüberhinaus gibt die Studie Handlungsempfehlungen zur Ausgabe von heißen und kalten Getränken, Speisen und Geschirr  (Handlungsempfehlung, ETH Sustainability 2019).

Ökobilanz von Einwegkunststoffprodukten in Dänemark. Diese Studie liefert eine Ökobilanz für die Produktion und das Abfallmanagement von Einweg-Kunststoffprodukten und Einweg-Nicht-Kunststoffprodukten in Dänemark im Jahr 2018. Im Ergebnis zeigt sich u.a., dass Wattestäbchen aus Papier im Basisszenario sowie in fast allen Sensitivitätsszenarien besser abschnitten als Kunststoff-Wattestäbchen aus Polypropylen. Holzbesteck schnitt im Basisszenario sowie in allen Sensitivitätsszenarien, bei jeweils durchschnittlichem Gewicht, im Durchschnitt besser oder zumindest gleich gut ab wie Kunststoffbesteck aus Polypropylen. Bei Teller oder Schalen wurde festgestellt, dass die Papieroption  bei allen bewerteten Sensitivitätsszenarien schlechter oder bestenfalls gleich gut abschneidet wie die Polystyroloption. Papierstrohhalme schnitten in allen getesteten Szenarien besser oder gleich gut ab wie die Strohhalme aus Polypropylen (Report, DTU Environment 2019).

Abfallaufkommen durch Einweggeschirr und andere Verpackungen für den Sofortverzehr. Die Studie zielt darauf ab, Empfehlungen zum umweltgerechten Handeln in Bezug auf Einweggeschirr zu geben. Insbesondere soll dabei der Vermeidungszielsetzung Rechnung getragen werden. Neben dem Verbrauch nach in Verkehr bringenden Branchen wird auch eine qualitative Prognose über die Entwicklung von Packmitteln gegeben.  Im Ergebnis zeigt sich, dass der Sofort- und Außer-Haus-Verzehr mit 281.000 Tonnen in 2017 erheblich zum Abfallaufkommen in Deutschland beiträgt. Hierbei sind insbesondere PPK und Kunststoff von Bedeutung. Seit 1994 ist der Verbrauch an Verpackungen für den Sofortverzehr um 38% gestiegen. Ohne regulierenden Eingriff in den Markt wird ein weiterer, signifikanter Anstieg prognostiziert  (Studie, NABU, GVM 2018).

Landnutzungsbedingte TGH-Emissionen und Spillover-Effekte durch erhöhten Verbrauch von Biokunststoffen. Der Artikel bewertet die potenziellen Auswirkungen eines Biokunststoffziels von 5% im Verhältnis zum aktuellen Kunststoffverbrauch in den Hauptproduktionsregionen. Subventionen für Biokunststoffe und Steuern auf den Verbrauch von fossilen Kunststoffen werden als alternative Strategien untersucht, ebenso werden die THG-Emissionen unter Berücksichtigung auch indirekter Landnutzungsänderungen einbezogen. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass Biokunststoffe nicht unbedingt nachhaltiger als herkömmliche Polymere sind, nur weil sie biobasiert sind (Artikel, Environ. Res. Lett. 2018).

Einweggeschirr und To-go-Verpackungen – Abfallaufkommen in Deutschland 1994 bis 2017. Die Studie zeigt die wesentlichen Inverkehrbringer von Einweggeschirr und To-go-Verpackungen sowie die resultierenden Abfallmengen. Nach der Studie ist der Ersatz von Kunststoff durch Papier und Pappe für Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen nicht die nachhaltige Lösung, die Vermeidung von Abfällen sei das Beste für den Umwelt- und Meeresschutz  (Statistik, NABU 2018).

Leitfaden der Stadt Pfaffenhofen a.d. Ilm für nachhaltige Veranstaltungen. Der Leitfaden beleuchtet verschiedene Handlungsfelder einer Veranstaltung (u.a. Verpflegung, Druckerzeugnisse, Mobilität)  und bietet eine Checkliste um die Voraussetzungen für nachhaltiges Handeln zu prüfen. In Bezug auf die Geschirrauswahl wird empfohlen, langlebige Materialien einzusetzen (Mehrweggeschirr und wiederverwendbares Besteck aus Porzellan oder Hartplastik) und auf unnötige Verpackungen, Enweggeschirr und Plastikwaren zu verzichten (Leitfaden, Stadt Pfaffenhofen 2018). 

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Verbesserung der Umweltverträglichkeit von wiederverwendbaren Lebensmittelbehältern in Europa. Der Artikel stellt die erste umfassende Bewertung der ökologischen Nachhaltigkeit des Lebenszyklus von wiederverwendbaren Lebensmittelbehältern aus Kunststoff und Glas vor und bewertet verschiedene Optionen für Verbesserungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Nutzungsphase am meisten zu den Umweltauswirkungen beiträgt (> 40%). Insbesondere das Waschen der Behälter wirkt sich hier aus. Behälter aus Glas haben ca. 12% bis 64% höhere Umweltauswirkungen als Kunststoffbehälter und müssten eine 3,5-mal längere Lebensdauer als Kunststoffbehälter haben, um deren ökologischen Fussabdruck zu erreichen. Verbesserungspotenzial wird im Bereich Energie (Strommix) und effizienterem Einsatz von Wasser, Energie und Geschirrspülmittel bei der Reinigung gesehen (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2018 oder Artikel, Universität Manchester, 2018).

Fallstudie Keramikbecher vs. Pappbecher. Jeden Tag werden in Berlin 460.000 Einwegbecher benutzt und weggeworfen, was zu mehr als 2.400 Tonnen Abfall pro Jahr führt. Weltweit landen jährlich mehr als 500 Milliarden dieser Becher auf der Mülldeponie. Doch trotz des schlechten Rufs von Einwegbechern konnte bisher keine wissenschaftliche Studie einen klaren Sieger zwischen Einweg- und Mehrwegbechern ermitteln. Letztere werden nämlich meist aus Keramik, Metall, Glas oder Hartplastik hergestellt und benötigen daher mehr Energie als Einwegbecher. In dieser Studie wird die Ökobilanz angewandt, um die Umweltauswirkungen eines herkömmlichen wiederverwendbaren Keramikbechers mit und ohne Deckel mit denen eines Pappbechers zu vergleichen. Bei wiederverwendbaren Bechern (sowohl mit als auch ohne Deckel) werden die Herstellung, der Transport, das Waschen, die Nutzungsphase und die letztendliche Entsorgung des Produkts berücksichtigt. Es wurden zwei Möglichkeiten des Waschens berücksichtigt: von Hand oder in einer Spülmaschine. Für den Pappbecher (mit Deckel) wurden stattdessen die Prozesse der Herstellung, der Verwendung und der endgültigen Entsorgung berücksichtigt. Die drei Produkte werden anhand von 15 verschiedenen Umweltauswirkungskategorien verglichen (Fallstudie, open LCA GreenDelta 2018).

Verpackungen im Fokus. Die Rolle von Circular Economy auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Die Studie behandelt die Umweltauswirkungen wachsender Müllberge, insbesondere von Verpackungsmaterialien. Der Handlungsdruck aufgrund von globalen Entwicklungen wie dem Importverbot für Abfälle in China und dem neuen Verpackungsgesetz in Deutschland werden betont. Im Fokus stehen innovative Ansätze wie die Kreislaufwirtschaft zur nachhaltigen Gestaltung von Verpackungen, mit Praxisbeispielen von Unternehmen wie REWE und Werner & Mertz. Eine repräsentative Befragung von 1.000 deutschen Verbraucher:innen zeigt, dass Nachhaltigkeit bei Verpackungen für die Mehrheit wichtig ist. Die Verantwortung zur Reduzierung von Verpackungsmüll wird dabei vor allem den Hersteller:innen und dem Handel zugeschrieben. Hierfür wird eine ganzheitliche und nachhaltige Verpackungsstrategie in der Praxis vorgestellt (Studie, pwc 2018).

Wegweiser – Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement. Der Leitfaden beleuchtet verschiedene Handlungsfelder einer Veranstaltung (Mobilität, Catering, Abfallmanagement usw.) und liefert Checklisten dazu. Zum Thema Geschirr wird lediglich auf die Verwendung von Mehrweg hingewiesen (Wegweiser/Leitfaden, GIZ 2018).

Leitfaden – Nachhaltig fairanstalten. Der Leitfaden bezieht sich eher auf kleinere Veranstaltungen (10-100 Personen) und versucht hierfür nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen, z.B. bei der Auswahl der Location oder dem Caterina. Der Leitfaden soll bei der Planung zukünftiger Veranstaltungen unterstützen, benennt für verschiedene Bereiche die jeweiligen Herausforderungen, gibt Anregungen zum nahhaltigen Handeln und listet Empfehlungen auf. In Bezug auf eine nachhaltige Geschirrauswahl bietet der Leitfaden wenig, lediglich auf die Nutzung von Mehrweggeschirr und den sparsamen Umgang damit wird hingewiesen (Leitfaden, biz 2017).

Studie über den ökobilanziellen Vergleich von Mehrweg- und Einweggeschirr für die Gemeinschaftsverpflegung in den USA. Die Studie behandelt den Vergleich des Einsatzes von Einweg- und Mehrweggeschirrsystemen in ausgewählten Szenarien stationärer Außer-Haus-Verpflegungseinrichtungen (Krankenhaus, Schulcafeteria, Hotel). Insgesamt wird eine Empfehlung zur Nutzung von Mehrweg unter Umweltaspekten ausgesprochen. Für Einwegsysteme wurde ermittelt, dass die Produktion der benötigten Geschirrteile und deren Entsorgung (Entsorgungsprozesse) am meisten zu den gesamten Umweltauswirkungen entlang des Produktlebenszyklus beitragen, wobei die Hauptumweltbelastung der Materialherstellung zuzuschreiben ist. Bei den Mehrwegsystemen trägt die Nutzungsphase und insbesondere der Spülprozess am meisten zum Gesamtergebnis bei (hier insbesondere der Bedarf an elektrischer Energie für den Betrieb von Geschirrspülmaschinen), während die anderen Lebenszyklen nur von untergeordneter Bedeutung sind (Studie, Öko-Institut 2017).

Leitfaden: Nachhaltiges Catering. Im Mittelpunkt dieses Kurzleitfadens stehen die Nahrungsmittel. Es werden Kriterien zur Auswahl eines nachhaltigen Essens genannt. Ebenso wird die Klimabelastung durch verschiedene Ernährungsstile thematisiert, wobei der veganen Ernährungsweise die geringste Klimabelastung, einem hohen Fleischverbrauch die in diesem Vergleich höchste Klimabelastung zugeordnet wird. Hinsichtlich dem Einsatz von Geschirr wird Mehrweggeschirr als Kriterium aufgeführt, um die Umweltbelastungen zu reduzieren (Leitfaden, ETH Zürich 2017).

Entsorgung von biologisch abbaubaren Kunststoffen – Kompostieren oder verbrennen? Nach den Ergebnissen der Studie und in Bezug auf die abfallwirtschaftliche Bewertung sind in Anwendungsbereichen mit Entsorgungserfordernis keine abfallwirtschaftlichen Vorteile für BAW-Produkte (biologisch abbaubare Kunststoffe) gegenüber solchen aus herkömmlichen Kunststoffen vorhanden. Auch in Bezug auf die Verwertung zeigt sich, dass die Mitkompostierung der BAW-Produkte im Vergleich zur energetischen Verwertung nicht die umweltverträglichere Verwertungsart darstellt (Studie, Vivis TK Verlag 2016 ).

Vergleichende Ökobilanzstudie von Geschirr. Die Analyse wurde für zwei Arten von Geschirr durchgeführt: Teller (Einweggeschirr aus PP, PS, PLA, Zellstoff und wiederverwendbare Keramikteller) und Becher (Einwegbecher aus PP, PS, PLA, PE-beschichtete Becher und wiederverwendbare Glasbecher). Die Studie wurde in Übereinstimmung mit den Normen ISO 14044 und 14040 durchgeführt. Die angenommene funktionelle Einheit bestand aus 1.000 Verwendungen eines Tellers mit einer Mahlzeit und einer Tasse mit 200 ml eines Getränks. Im Ergebnis weisen die aus Biopolymeren hergestellten Produkte (in dieser Studie durch PLA repräsentiert) im Durchschnitt höhere Werte auf als Produkte aus herkömmlichen Polymeren (PP und PS). Die Umweltverträglichkeit von Produkten aus Holz (Zellstoff, Papier) wird stark von den verwendeten Herstellungstechnologien beeinflusst. Die Umweltauswirkungen von Geschirr aus Zellstoff sind immer höher als die von Geschirr aus herkömmlichen Kunststoffen und in zwei von vier Kategorien sogar höher als die von PLA-Geschirr. Die Ergebnisse für Papierbecher, die mit einem anderen Herstellungsverfahren als die Becher aus Zellstoff hergestellt werden, zeigen immer niedrigere Werte als die für herkömmliche Kunststoffe. Die Werte der Wirkungskategorien für wiederverwendbare Produkte sind deutlich niedriger als die für Einweggeschirr, aber bei diesen Produkten sind die Auswirkungen in der Nutzungsphase aufgrund des Waschvorgangs am größten (Studie, Pro.mo 2015).

Weniger Abfall. Und mehr Nachhaltigkeit in der Verpflegung. Swiss Olympic unterstützt Schweizer Sportveranstalter ihre Veranstaltungen ressourcenschonend, umweltfreundlich und sozial nachhaltig durchzuführen. Mit diesem Dossier soll auf das Engagement der Schweizer Sportwelt aufmerksam gemacht werden, inhaltlich werden u.a. konkrete Best Practice Beispiele benannt. In Bezug auf die nachhaltige Nutzung von Geschirr für Großveranstaltungen wird zumeist die Nutzung von Mehrweggeschirr genannt. Eine Umfrage unter Veranstaltern eines Sportevents zeigt darüber hinaus, dass 43% die ausschließliche bepfandete Ausgabe von Getränken in Mehrwegbechern verneinen bzw. für irrelevant erachten. Für Mehrweggeschirr im Rahmen von Speisen steigt dieser Wert sogar auf 64% (Dossier, Ecosport.ch 2015).

Feste ohne Reste – Mehrweggeschirr und weitere Lösungen für eine saubere Veranstaltung. Der Leitfaden stellt u.a. die Umweltbelastung durch die Nutzung verschiedener Bechertypen dar und gibt Empfehlungen zu verschiedenen „Mehrweg“-systemen. Grundsätzlich besteht in der Stadt Bern für Veranstaltungen im öffentlichen Raum die Pflicht zur Verwendung von Pfand- und Mehrweggeschirr  (Leitfaden, Stadt Bern 2015).

Vergleichenden Ökobilanz von Einweg-Getränkebechern. In dieser Studie wurden mehrere Datensätze und Modellierungsmöglichkeiten in einer Ökobilanz verwendet, um typische Einweg-Getränkebecher aus Polystyrol (PS), Polymilchsäure (PLA; Biokunststoff) und mit Biokunststoff beschichtetem Papier (Biopapier) miteinander zu vergleichen. Als Abfallverarbeitungsoptionen wurden Verbrennung und Recycling in Betracht gezogen, für den PLA- und den Biopapierbecher auch Kompostierung und anaerobe Vergärung. Die LCA-Ergebnisse aller Kombinationen von Datensätzen und Modellierungsoptionen zeigen durchweg drei Prozesse, die die Umweltauswirkungen dominieren: die Produktion des Grundmaterials des Bechers (PS, PLA, Biopapier), die Becherherstellung und die Abfallbehandlung. Die große Streuung der Ergebnisse für die Belastungskategorien überschneidet sich jedoch stark zwischen den verschiedenen Bechern und lässt daher keine Präferenz für ein bestimmtes Bechermaterial zu (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2014).

Ökonomische und ökologische Bewertung von wiederverwendbaren Kunststoffbehältern: Eine Fallstudie zur Lieferkette der Lebensmittelverpflegung. Die Fallstudie betrachtet den Fluss von frischem Obst und Gemüse in einer Lebensmittel-Catering-Kette, vom Verkäufer bis zum Endkunden. Die Studie vergleicht ein Mehrwegsystem mit traditionellen Einwegverpackungen (z. B. Holzkisten, Einweg-Kunststoffkisten und Kartons), um die wirtschaftliche Rendite und die Umweltauswirkungen eines wiederverwendbaren Kunststoffbehälters zu quantifizieren. Die Studie kommt zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass für die betreffende Fallstudie die Einführung eines Kunststoffbehälter-Systems zu einer geringeren Umweltbelastung in Bezug auf CO2eq-Emissionen führen wird. Die wirtschaftliche Gesamtrendite wird jedoch voraussichtlich negativ sein, was zu einer Kostensteigerung von etwa 0,06 € pro Kilogramm des gehandhabten Lebensmittelprodukts führt (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2014 ).

Mehrweg-Kunststoffkiste oder recycelbare Karton-Box? Ein Vergleich zweier Liefersysteme. Das Ziel der Studie war es, die Umweltauswirkungen über den Lebenszyklus eines realen Produktliefersystems (in diesem Fall: Brot) zu vergleichen, das entweder wiederverwendbare HPDE-Kunststoffkisten oder recycelbare Kartons aus Wellpappe für den Produkttransport verwendet. Untersucht wurden die Liefersysteme, nicht das gelieferte Produkt. Hierbei wurde die Herstellung der Kisten/Boxen, ihre Verwendung, die Lieferwege von der Bäckerei zu den Einzelhändlern und die Abfallentsorgung/das Recycling der Kisten/Boxen berücksichtigt. Im Ergebnis kommt die Studie zu dem Schluss, dass das recycelbare Karton-Boxsystem in allen untersuchten Wirkungskategorien auf der Grundlage der definierten Grenzen und Annahmen eine umweltfreundlichere Option war als das wiederverwendbare HPDE-Kunststoffkistensystem. Allerdings spielte der Transport eine sehr wichtige Rolle bei den Umweltauswirkungen der analysierten Systeme, so dass Änderungen, z.B. in den Gewichten von Produkten und deren Umverpackung oder den Transportentfernungen, die Ergebnisse erheblich beeinflussen können (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2014 ).

Ökobilanz Getränkeverpackungen. Untersucht wurden verschiedene Verpackungsarten in verschiedenen Getränkesegmenten. Einbezogen wurden hierbei u.a. auch Wiederverwendbarkeit und Transportdistanzen. Es wurden Empfehlungen gegeben, welche Getränkeverpackung je nach Getränketyp und Konsumgegebenheit aus ökologischer Sicht am geeignetsten ist. Laut Studie gibt es nicht eine einzelne Getränkeverpackung, die für alle Getränketypen in Frage kommt. Es braucht aus gutem Grund unterschiedliche Verpackungslösungen, weil die Anforderungen an die Funktionen Schutz, Logistik und Marketing unterschiedlich sind (Studie, Carbotech 2014; Artikel, Umweltperspektiven 2014).

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Handlungskonzept für abfallarme Großveranstaltungen und Straßenfeste. Das Handlungskonzept bezieht sich auf die Stadt Berlin. Rechtliche Grundlagen und Informationen zur Abfallvermeidung und -trennung werden genannt. Anhand von anschaulichen Praxisbeispielen wird aufgezeigt, mit welch einfachen Mitteln auf einer Veranstaltung Abfall vermieden, reduziert, getrennt und gleichzeitig ein „grünes“ Image dazugewonnen werden kann. Ebenso sind umfassende Handlungsempfehlungen für Veranstalter/-innen, Standbetreiber/-innen und für die Verwaltung erstellt worden. Für die genannten Gruppen sind auch praktische Checklisten und ein Beispielmuster für ein Abfallhandlungskonzept verfügbar (Handlungskonzept, Grüne Liga Berlin e.V. 2014).

Leitfaden für die umweltgerechte Gestaltung von Open-Air-Veranstaltungen. Großveranstaltungen wie Musikfestivals und andere Open-Air-Veranstaltungen sind mit erheblichen Belastungen für die Natur, das Klima und die Umwelt verbunden. Das ist immer der Fall, wenn Tausende Menschen zusammen kommen, um Musik zu hören, in der Natur zu campieren und zu feiern. Der Sounds for Nature-Leitfaden zeigt auf, welche Möglichkeiten es für Veranstalter und Teilnehmer gibt, ihr Festival ökologischer und umweltverträglicher zu gestalten, ohne den Spaß an der Sache zu beeinträchtigen (Leitfaden, Sounds for Nature Foundation e.V. 2013, 2. vollständig überarbeitete Auflage).

Ökobilanz: Biologisch abbaubares Besteck von Aspenware. .In dieser Studie wurde eine Ökobilanz für ein Einweg- und kompostierbares Holzbesteck durchgeführt. Die Studie legt eine vollständige Lebenszyklusanalyse vor, zusammen mit einem Vergleich zu herkömmlichen Besteck aus Polystyrolkunststoff in Bezug auf THGE und Kosten. Das Ergebnis zeigt eine Reduktion der CO2-Emissionen gegenüber herkömmlichen Kunststoffbesteck von 24% bzw. 60%. Im Gegensatz dazu ist Kunststoffbesteck etwa 43% günstiger als das untersuchte Holzbesteck. Insgesamt empfielt die Studie das Holzbesteck aufgrund seiner geringeren THGE und seiner Kompostierbarkeit zu nutzen  (Ökobilanz, UBC SEEDS 2013).

Abfallmanagement bei Großveranstaltungen (in Luxemburg). Die Arbeit beschreibt die Abfallsituation vor Ort anhand von zwei Fallbeispielen: dem ING europe-marathon Luxembourg und dem Fest zum Nationalfeiertag. Auf Grundlage einer umfassenden Literaturrecherche, Experteninterviews, einer Datenerhebung vor Ort, sowie einer Umfrage unter den Marathonteilnehmern, konnten Abfallmengen bestimmt und Maßnahmen abgeleitet werden Aus den erhobenen Mängeln und Verbesserungspotentialen wurden einerseits konkrete mögliche Maßnahmen für die beiden Events sowie andererseits allgemeine Richtlinien für Großveranstaltungen in Luxemburg erarbeitet. Darüber hinaus zeigt die Arbeit Ökobilanzen für Mehrwegprodukte im Vergleich zu Einweg, diskutiert Vor- und Nachteile des Einsatzes von Pfandbechersystemen und gibt internationale Best-practice Beispiele  (Masterarbeit, Uni Wien 2013).

Kritischer Vergleich von 10 Ökobilanzen für Einwegbecher. Einwegbecher können aus herkömmlichem Petro-Kunststoff, Bio-Kunststoff oder Pappe (beschichtet mit Petro-Kunststoff oder Bio-Kunststoff) hergestellt werden. Diese Studie verglich zehn Ökobilanzstudien (LCA) von Einwegbechern mit dem Ziel, die Robustheit ihrer Ergebnisse zu bewerten. Die ausgewählten Studien haben nur eine Wirkungskategorie gemeinsam, nämlich den Klimawandel mit dem globalen Erwärmungspotenzial (GWP) als Kategorieindikator. Quantitative GWP-Ergebnisse der Studien wurden näher untersucht. GWPs innerhalb und zwischen jeder Studie zeigen, dass keines der Bechermaterialien durchweg besser ist als die anderen (Artikel, ScienceDirect, Elsevier 2013 ).

Nachhaltig Produzieren im Kulturbereich. Dieser Leitfaden basiert auf den Erfahrungen des Projektes ÜBER LEBENSKUNST. Durch welche Maßnahmen und mit welchem Erfolg das Projekt nachhaltig produziert wurde, kann diesem Leitfaden entnommen werden. Eine ausführliche Umweltbilanz des Öko-Instituts e.V. (Umweltbilanz, Öko-Insitut e.V. 2012) zeigt detailliert die Auswirkungen verschiedener Bereiche. Für das Segment „Geschirr“ wird insbesondere die Nutzung von Mehrweggebinden genannt und empfohlen, eine Untersuchung von 34 unterschiedlichen Großveranstaltungen in Deutschland zeigt, dass sich das Abfallaufkommen durch die Nutzung von Mehrweg um ca. 30% verringern lässt (Leitfaden, Überlebenskunst 2012).

Nachhaltiger Event Leitfaden (Sustainable Event Guide – Give your large event a Small Footprint). Dieser Leitfaden bietet Veranstaltern eine Fülle konkreter, leicht verständlicher und zugänglicher Ratschläge, unter anderem zu Cateringfragen, branchenspezifische Empfehlungen und handlungsorientierte Checklisten. Der Leitfaden besteht aus sechs Abschnitten, die auch separat verwendet werden können (Leitfaden, UNEP 2012).

Untersuchung der Umweltwirkungen von Verpackungen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen. Die Studien kommt zu dem Ergebnis, dass Biokunstoffverpackungen in der Ökobilanz häufig bessere Ergebnisse hinsichtlich der Treibhausgasemissionen und des fossilen Ressourcenverbrauchs zeigen, sie sind jedoch gesamtökologisch in aller Regel nicht vorteilhafter als entsprechende Verpackungen aus fossilen Kunststoffen (Studie, Umweltbundesamt 52/2012, FKZ: 37 10 95 314).

Events: Das Gleiche in Grün – Leitfaden für nachhaltige Veranstaltungen. Dieser Leitfaden bietet neben Hintergrundinformationen vor allem Handlungsempfehlungen für die umweltfreundliche Durchführung von Veranstaltungen. Wichtige weiche Faktoren wie Authentizität des Engagements, die richtigen Zielsetzungen, die Suche geeigneter Partner und Fragen der Öffentlichkeitsarbeit werden ebenfalls angesprochen. Mithilfe von Checklisten kann man ganz konkret überprüfen, welche Maßnahmen Veranstalter und ihre Partner umsetzen können. Als nachhaltige Maßnahme im Gastronomiebereich bzw. bei der Geschirrauswahl wird darauf verwiesen, das Plastikgeschirr und jede Art von Einweggeschirr nicht in Frage kommen und auf Mehrweggeschirr mit Pfandmarken gesetzt werden soll. Da wo dies nicht möglich ist, soll auf „essbares“ Geschirr oder „Fingerfood“ zurückgegriffen werden (Leitfaden, Stadt Hamburg 2011; Green Events: Checklisten).

Mehrweg ist mehr Wert – für saubere Veranstaltungen. Großveranstaltungen, insbesondere in Bezug auf Verpflegung, haben häufig ein Abfallproblem. Dies wiederum führt zu hohen Kosten für Reinigung, zu Umweltbelastungen und beeinträchtigt ebenso das Image von Veranstaltungen.  Die Broschüre zeigt die Vorteile der Nutzung von Mehrweg auf und welcher Umweltnutzen damit verbunden ist. Ebenso wird der Mehrwegkreislauf für Veranstaltungen dargestellt und erläutert, ob und wann ein solches System finanziell lohnenswert ist. Für die Schweiz sind abschließend Ansprechpartner im Bereich Mehrwegsysteme, Geschirrverleiher usw. genannt   (Broschüre, AWEL 2011).

Nachhaltige Events – Nachhaltiger Erfolg durch Verantwortung. Dieser Leitfaden richtig sich an Organisatoren von Events, vor allem von öffentlichen Veranstaltungen. Im Gegensatz zu den sonstigen Leitfäden zu umweltgerechten, familienfreundlichen oder barrierefreien Gestaltung von Events integriert dieser Leitfaden diese Konzepte in ein umfassenderes Nachhaltigkeit- und Eventkonzept und richtet sich speziell an Veranstalter im kommunalen und regionalen Bereich. Hierfür werden auch Cecklisten nach verschiedenen Bereichen bereitgestellt, so auch für ein umweltfreundliches Catering (Leitfaden, Hochschule Aalen 2011).

DUH-Hintergrundpapier zu biologisch abbaubaren Kunststoffen. Das Hintergrundpapier der Deutschen Umwelthilfe beeinhaltet eine ökologische Bewertung biologisch abbaubarer Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei werden Aspekte wie biologische Abbaubarkeit und Kompostierung, Zusatzstoffe, vermeintliche Klimaneutralität, Nahrungsmittelkonkurenz sowie die problematische Entsorgung und stofflichen Verwertung beleuchtet. Darüberhinaus werden die ökobilanziellen Ergebnisse zu Bechersystemen (Technical Report, ResearchGate 2008) und Kunststoffen auf Planzenbasis (Artikel, International Journal of Life Cycle Assessment 2010) zitiert (Hintergrundpapier, Deutsche Umwelthilfe 2011).

Nachhaltigkeitsmetriken: Ökobilanz und grünes Design von Polymeren.  Der Artikel vergleicht die Umweltauswirkungen von 12 Polymeren, von denen 7 aus Erdöl, 4 aus biologischen Quellen und ein Polymer aus beiden Quellen stammt. Dabei zeigt sich, dass Plastik, das auf Pflanzenbasis hergestellt wird, mindestens genauso umweltschädlich wie Kunststoffe aus Erdöl ist. Biopolymere weisen eine relativ große Umweltauswirkung durch die Produktion auf und rangieren im LCA-Ranking nur im Mittelfeld. Polyolefine (PP, PE) führen das LCA-Ranking an, während komplexe Polymere wie PET, PVC und PC am Ende stehen (Artikel, Environmental Science Technlology 2010).

Ökobilanz und Ökoeffizienzanalyse von Trinkbechern für öffentliche Veranstaltungen. Die Studie vergleicht verschiedene Bechersysteme für den Einsatz auf kleinen Indorr- und großen Outdoor-Veranstaltungen. Bei großen Outdoor-Events trägt insbesondere die (maschinelle) Reinigung der Becher erheblich zur gesamten Umweltbelastung bei. Bei Einwegbechern (PP, PE-beschichteter Karton und PLA), die sowohl bei kleinen Indoor- als auch bei großen Outdoor-Veranstaltungen zum Einsatz kommen, dominiert die Produktion der Becher die Umweltprofile. Durch den Vergleich der Umweltauswirkungen der Bechertypen auf beide Veranstaltungsarten wurde deutlich, dass keines der Bechersysteme generell am besten abschneidet. Anhand dieser Vergleiche konnte kein eindeutiger Schluss für die Auswahl des umweltschonendsten Bechersystems gezogen werden. Eine entsprechende Geschirrwahl ist immer von den Rahmenbedingungen abhängig (Artikel, International Journal of Life Cycle Assessment 2010).

Einweg und Mehrweg – Aktuelle Ökobilanzen im Blickpunkt. Im Rahmen dieser Studie werden verschiedene Ökobilanzen zu verschiedenen Getränkeverpackungen erörtert (z.B. für Wasser, Erfrischungsgetränke, Bier). Hierbei wird auch auf verschiedene die Ergebnisse beeinflussende Parameter (z.B. Umlaufzahlen, Distribution oder Gewicht) eingegangen. So zeigt bspw. die Ökobilanzelle Untersuchung verschiedener Verpackungssysteme für Bier (Studie, IFEU  2010b, Gesamtstudie, IFEU 2010c; Stellungnahme der DUH, 2010), dass regionale Biere in Glas-Mehrweg-Standardgebinden ökologisch am vorteilhaftesten sind. Die Studie zeigt allerdings auch, dass bei Verwendung von individuellen Glas-Mehrwegflaschen sowie einer überregionalen Vermarktung die Getränkedosen dem Glasmehrweg vergleichbare ökologische Wirkungsprofile erreichen. In der Ökobilanz  zu Verpackungen für Wässer und CO2-haltige Erfrischungsgetränke (Studie Zusammenfassung, IFEU, 2010) konnten keine gesamtökologischen Vorteile der Mehrweg-Glassysteme gegenüber den PET-Systemen ermittelt werden (Studie, IFEU 2010a).

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Ansatz zur Messung der Nachhaltigkeit von Events. Die Anforderungen an Veranstalter, dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung gerecht zu werden und den nachhaltigen Entwicklungsprozess von Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstützen, nehmen stetig zu. Um der gesellschaftlichen Erwartungshaltung und dem Interesse der Öffentlichkeit gerecht zu werden, bedarf es der Kenntnis über die positiven als auch negativen nachhaltigkeitsrelevanten Leistungen des Eventmanagements und eines Bewusstseins über die externen Wirkungen, die von Events ausgehen können. In diesem Papier werden zur Erfassung der Nachhaltigkeit von Events Indikatorensets ausgestaltet, relevante Themenfelder identifiziert, Kernziele abgeleitet sowie abschließend Indikatoren zur Messung der Nachhaltigkeitsleistung und zur Ermittlung der nachhaltigkeitsrelevanten Auswirkungen von Events formuliert (Diskussionspapier, CSM Leuphana Universität Lüneburg 2010).

Abfallvermeidung und -trennung auf Märkten und Straßenfesten. Auf Basis von Literaturrecherchen und Befragungen wurden konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet, das Abfallaufkommen bei öffentlichen Veranstaltungen zu reduzieren und Veranstaltungen damit nachhaltiger zu gestalten (Wissenschaftliche Studie, Stiftung Naturschutz Berlin 2010).

Praxisleitfaden „Event-Becher“ – Was ist bei Mehrweg zu beachten? Der Praxisleitfaden bietet Anregungen zur passenden Umsetzung von Mehrweg für Events und nennt darüber hinaus entsprechende Anbieter in diesem Bereich (Praxisleitfaden, Deutsche Umwelthilfe 2010).

Einführung eines Energie- und Umweltmanagementsystem bei nationalen und internationalen Großveranstaltungen. Großveranstaltungen verursachen Umweltauswirkungen und Kosten. Durch Maßnahmen der verschiedensten Art können diese negativen Auswirkungen – soweit wie möglich – vermieden oder minimiert werden. Ein Umweltmanagementsystem, das eine Informations-, Planungs- und Kontrollfunktion beinhaltet, ermöglicht über eine systematische Ermittlung und Bewertung eine Verringerung der Umweltauswirkungen. Übergreifend wird der gesamte In- und Output, der während einer Großveranstaltung auftritt, betrachtet. Der Leitfaden beschreibt die einzelnen Schritte zur Einführung und Durchführung eines entsprechenden Systems, und geht dabei im Bereich „Abfallkonzept“ auch auf das Problemfeld Mehrweg- und Einwegsysteme ein und gibt entsprechende Empfehlungen (Leitfaden, BMU 2009).

Vergleichende Ökobilanz verschiedener Bechersysteme bei Getränkeausschank an Veranstaltungen. Die Studie liefert die neusten ökologischen Vergleichsdaten der gebräuchlichsten heute auf dem Markt erhältlichen Mehrweg- und Einwegbecher. Die Umweltministerien Österreichs und der Schweiz zusammen mit den Städten Basel, Bern, Zürich, Wien, Klagenfurt, Salzburg und Hannover hatten mit Unterstützung des deutschen Umweltministeriums dem Österreichischen Ökologie Institut, der Schweizer Firma Carbotech AG und dem deutschen Öko-Institut e.V. den Auftrag für eine vergleichende Ökobilanz verschiedener Bechersysteme beim Getränkeausschank erteilt. Den Rahmen dafür bildet das Nachhaltigkeitskonzept für die Fussball-Europameisterschaft UEFA EURO 2008 (Technical Report, ResearchGate 2008).

Leitfaden für umweltfreundliche Sportgroßveranstaltungen – Green Champions für Sport und Umwelt. Der Leitfaden bietet eine Übersicht der ökologischen Auswirkungen von Sportgroßveranstaltungen und liefert Checklisten für verschiedene Phasen einer Veranstaltung (z.B. Konzeptphase, Planung  und Durchführung von Veranstaltungen). Neben allgemeinen Empfehlungen zur Energie- und Ressourceneffizienz beschränkt sich der Leitfaden in Bezug auf die nachhaltige Nutzung von Geschirr auf Empfehlungen zu Mehrweggeschirr und einem Verzicht auf Einweggeschirr  (Leitfaden, BMU, DOSB 2007).

Ökologische Bewertung von Einweg- und Mehrwegbechern. Ziel der Studie war es, die Umweltauswirkungen des wiederverwendbaren Bechers zu ermitteln, der während einer Großveranstaltung (die in Barcelona stattfand, Universal Forum of Cultures, 2004) im Vergleich zu einem Einwegbecher derselben Zusammensetzung (Polypropylen) verwendet wurde. Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Mindestanzahl von Verwendungen des Mehrwegbechers, die erforderlich sind, damit dieser eine geringere Umweltbelastung als der Einwegbecher aufweist, bei 10 liegt (Artikel, International Journal of Life Cycle Assessment 2007).

Ökobilanz von PLA – ein Vergleich von Lebensmittelverpackungen aus NatureWorks® PLA und alternativen Materialien. Die Studie untersucht kleinvolumige (500ml) Behälter mit Deckel und Körper. Sie sind transparent und dienen typischerweise der Verpackung von Speisen zum Mitnehmen im Einzelhandel. In der Regel bestehen diese aus PET, PP oder PS. Ziel der Studie ist u.a. der Vergleich dieser Verpackung aus PLA mit den genannten alternativen Materialien. Der Vergleich des PLA-Verpackungssystems mit den alternativen Systemen ergab, dass das PLA-System gegenüber allen drei Verpackungssystemen mit konventionellen Polymeren Vorteile in den Kategorien Fossiler Ressourcenverbrauch, Treibhauseffekt und Sommersmog zeigt. Für die übrigen Wirkungskategorien zeigen Vergleiche des PLA-Systems mit den Alternativsystemen keinen eindeutigen Trend. Die LCA-Ergebnisse für Versauerung, terrestrische Eutrophierung und Humantoxizität (PM10) zeigen Nachteile von PLA gegenüber PS- und PP-Systemen. In der Wirkungskategorie Aquatische Eutrophierung weist PLA ökologische Vorteile gegenüber PP und Nachteile gegenüber PS und PET auf (Studie, ifeu 2006).

Ökobilanz und Ökoeffizipenzanalyse von 4 Arten von Trinkbechern, die auf Veranstaltungen verwendet werden. Ziel der Analyse war es, einen Einblick in die Umweltauswirkungen und -kosten von Bechersystemen zu gewinnen, die auf Veranstaltungen verwendet werden. Untersucht wurden Einwegbecher aus PP, PE und PLA sowie Mehrwegbecher auch PC  (Artikel, Spririnckx et al. 2006).

Entscheidungshilfen für die Wahl des ökologisch sinnvollsten Geschirrs bei Sportanlässen und Veranstaltungen. Im Bereich der Verpflegung und der damit verbundenen Geschirrwahl hat ein Veranstalter die Möglichkeit, Einfluss auf u.a. Abfallaufkommen und Ressourcenverbrauch zu nehmen. In dieser Studie wurden auf der Basis von 15 Ökobilanzstudien die Umweltauswirkungen der gängigsten Geschirrtypen ausgewertet. Im Ergebnis weisen Mehrweggebinde aus Glas, Porzellan und Kunststoff die geringsten Umweltauswirkungen aus. Bei Esswaren ist die Methode „Pack´s ins Brot“ die beste Lösung. PET-Einweg-Flaschen können praktisch sein, sollten aber nur bepfandet Verwendung finden. Sofern Einweggeschirr genutzt werden muss, sollten Becher und Teller aus Recycling-Karton verwendet werden. Kompostierbares Geschirr ist nach dieser Studie nicht optimal (da meist mit Restabfall entsorgt)  (Studie, Swiss Olympic und BAFU 2006).

Ökologisch orientierte Geschirrwahl. Im Rahmen der Studie wurden Empfehlungen für die Verwendung von Geschirr an Veranstaltungen aus ökologischer Sicht erarbeitet. Die Umweltauswirkungen des Geschirrs werden dabei nicht auf die Entsorgung reduziert, sondern es wird der gesamte Lebensweg des Geschirrs einbezogen, da Umweltauswirkungen bei der Rohstoffgewinnung, der Herstellung, der Logistik über den Gebrauch bis zur Verwertung oder Entsorgung der Abfälle entstehen. Dafür wurden die Umweltauswirkungen verschiedener Geschirrtypen über deren gesamten Lebensweg mit der Methode der Ökobilanz untersucht und miteinander verglichen. Es wurden allgemeine Handlungsempfehlungen für Getränke und Speise abgeleitet  (Bericht, Carbotech 2005).

Mehrweg ist mehr wert – Für saubere Veranstaltungen. Weil Abfälle durch Einweggeschirr Veranstalter:innen zu schaffen macht, setzen diese vermehrt auf Mehrweg-Konzepte. Diese Broschüre informiert, wie Mehrweg funktioniert (Broschüre, AUE Basel 2004).

Ökologische Bewertung von biobasierten Polymeren und Naturfasern. In diesem Artikel werden zwanzig Ökobilanzen untersucht. Sieben der untersuchten Studien befassen sich mit Stärkepolymeren, fünf mit Polyhydroxyalkanoaten (PHA), zwei mit Polylactiden (PLA), drei mit anderen biobasierten Polymeren (Lignin-Epoxidharze, epoxidiertes Leinöl) und weitere drei mit Verbundwerkstoffen auf Basis von Flachs, Hanf und Chinaschilf. Die betrachteten Endprodukten sind Primärkunststoffmaterialien (hauptsächlich Pellets), Schüttverpackungsmaterial (Verpackungschips), Folien, Beutel, Mulchfolien, Leiterplatten (für die Elektronik), Verdickungsmittel für Lacke, zwei verschiedene Platten für Sengerwagen und Transportpaletten. Diese Produkte werden mit gleichwertigen Produkten aus petrochemischen Polymeren – in vielen Fällen Polyethylen, Polypropylen oder Polystyrol – verglichen. Einige der überprüften Studien sind in ihrem Umfang eher begrenzt, da sie nur den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen bewerten. Die Ergebnisse zeigen, dass biobasierte Polymere wesentlich dazu beitragen können, die mit der Materialnutzung verbundenen Umweltauswirkungen zu reduzieren. So liegt bspw. bei Stärkepolymerpellets der Energiebedarf meist 25%-75% unter dem von Polyethylen und die Treibhausgasemissionen sind 20%-80% geringer  (Studie, Academia 2004 ).

Ökologisch bewusste Durchführung von Großveranstaltungen – Teilbereich Mountainbikes. Mit dem Forschungsvorhaben sollte die sensible Ausrichtung von Großveranstaltungen in der Natur betrachtet werden. Es wurden insgesamt 48 Mountainbiking Veranstaltungen unterschiedlicher Größenordnungen untersucht. Insgesamt wurde festgestellt, dass dauerhafte Auswirkungen von Mountainbike-Veranstaltungen auf die Umwelt in der Regel nicht zu befürchten sind. Mit dem Ziel der Minimierung der Umweltbelastungen von Großveranstaltungen und der Vermeidung unkontrollierter Raumnutzung wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet, die alle umweltrelevanten Veranstaltungsabläufe beinhalten. Hier wird u.a. auf den Einsatz von wiederverwendbarem Geschirr und Spülmobilen hingewiesen (Studie, UBA 2002).

Ökologische Beurteilung verschiedener Geschirrtypen mit Empfehlungen. Für die Erstellung einer Ökobilanz für eine Landesaustellung wurde für den Bereich der Verpflegung untersucht, welche Geschirrtypen die geringsten Umweltbelastungen verursachen und daher zu empfehlen sind. Hierbei wurden Einwegteller aus fossilen Rohstoffen (Polystyrol), Einwegteller aus erneuerbaren Rohstoffen (Stärke, Chinaschilf, Palmblätter, Recycling-Karton) sowie Porzellan-Teller als Mehrweg-System untersucht (Arbeitspapier, Carbotech 1999).

Förderung

Dieses Vorhaben wird fachlich und finanziell unterstützt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück.

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